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Kurator'in für: Zeit und Geschichte Fundstücke
Michaela Müller, in Dachau geboren, studierte Politikwissenschaften, Zeitgeschichte und Geschichte Asiens in Berlin. Sie schreibt über Menschenrechte, Migration und Ostafrika. Aufenthalte in Kenia, New York, Paris, Somalia und Somaliland. Bücher/Essays: Vor Lampedusa (2015), Auf See. Die Geschichte von Ayan und Samir (2016). Für piqd wählt sie Texte über die Geschichte des Holocaust, Arbeitergeschichte, Migration und Mentalitätsgeschichte aus.
Das erste Frauenhaus Westdeutschlands öffnete 1976 im Berliner Stadtteil Grunewald. Die Historikerin Franziska Benkel hat über die Geschichte der Gründung geforscht:
Sie gingen auf die Straße, demonstrierten und informierten über Vergewaltigung, häusliche und strukturelle Gewalt. Schwierig war, ein geeignetes Haus zu finden. Alle Berliner Bezirke wurden angefragt, alle sagten ab. Durch viel Öffentlichkeitsarbeit öffnete sich schließlich die politische Ebene bis hin zum Bund. Familienministerin Katharina Focke (SPD) suchte zwar erst die Schuld bei den Frauen, die es nicht wagten, sich zu trennen – erkannte dann aber die strukturelle Unterdrückung und pushte das Projekt. Das öffnete Türen. Das DRK stieg ein, Bund und Land finanzierten. Schließlich fand die Gruppe eine alte Villa im Grunewald.
Von Anfang an war diese überfüllt, beschreibt Benkel, denn zwischen Obdachlosenheim und Freund*innen oder Familie, bei denen man zeitweise unterkommen konnte, gab es wenig; die erste Frau, die einzog, war laut Aufnahmebuch die eines hochrangigen Richters. Nachdem die Adresse bekannt geworden war, drangsalierten Ehemänner die Frauen durch Anrufe von einer nahe gelegenen Telefonzelle aus und legten sogar Feuer.
Unbedingt ebenfalls empfehlenswert ist dazu diese Dokumentation des Digitalen Frauenarchivs, die einen noch umfassenderen Einblick in die Gründungszeit damals gibt.
Und heute? Frauen müssen noch oft abgewiesen werden. Es gibt zu wenig Plätze. Wer aktuell zum Beispiel in und um München sucht: In München, Augsburg und Ingolstadt ist kein Platz frei, das nächstgelegene Frauenhaus mit einem freien Platz wäre in Erding. Es gibt derzeit etwa 350 Frauenhäuser und 40 Schutzwohnungen in Deutschland. Noch vor der Corona-Pandemie wurden laut Bundeskriminalamt 115.000 Fälle von partnerschaftlicher Gewalt zur Anzeige gebracht, die Dunkelziffer ist sicher viel höher. Eine räumliche Trennung ist aber dann meist unabdingbar, doch einen Rechtsanspruch auf einen Platz gibt es hingegen nicht.
Heute, 45 Jahre später, steht die Finanzierung von Frauenhäusern noch immer nicht auf festen Füßen. Der Betrieb von Frauenhäusern wird nach wie vor durch einen Flickenteppich aus Mitteln von Kommunen und Ländern, den Trägern, der Eigenbeteiligung von Frauen und Spenden bestritten. So wenig Priorität hat der Schutz von Frauen, die zudem ja oft auch nicht allein kommen, sondern Kinder mitbringen, vor der Gewalt von Männern.
Quelle: Franziska Benkel im Gespräch mit Patricia Hecht Bild: Chris Hoffmann/pi... taz.de
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seltsam - müsste es nicht in jeder Stadt eine ausreichende Ausstattung und Versorgung mit FrauenHäusern geben? Mit Rechtsanspruch wie beim kiga? Zur Not mit ErsatzUnterbringung im Hotel, anonym?