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Technologie und Gesellschaft

Das Trauma des Drohnenkriegers, oder: Warum es kein "sauberes Töten" gibt.

Magdalena Taube
Redakteurin
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Magdalena TaubeFreitag, 15.06.2018

Es ist Freitag und zum Wochenende empfehle ich diesen Longread aus dem New York Times Magazine. Die Reportage hat mich verblüfft, klüger gemacht und auch ein wenig ratlos. Nehmen Sie sich die zwanzig Minuten Zeit, um diesen Text zu lesen. Der Protagonist ist Christopher Aaron, Patriot und Bildanalyst, der seinen Job nach 9/11 anfing – aus tiefster Überzeugung, das Richtige zu tun. 2005 fing er bei der "National Geospatial-Intelligence Agency" an. Er analysierte Bilder aus Regionen, die überhaupt nichts mit dem War on Terror zu tun hatten. Seine Analysen lieferten die Daten für Drohnenangriffe, oft saß er selbst am "Drücker" und beobachtete die Einschläge. 2010 sollte der nächste Karriereschritt folgen, ein Jobangebot lag auf dem Tisch. Doch Aaron konnte nicht mehr, sein Körper spielte nicht mehr mit. Alpträume quälten ihn. Ähnlich wie Kriegsheimkehrer unter der posttraumatischen Belastungsstörung leiden, gibt es einen Begriff für das was den Drohnenkriegern auf US-Boden widerfährt: moral injury. Eyal Press erzählt die Geschichte von Aaron und anderen Mutigen, die eigentlich nicht reden dürfen. Der Text verwebt die persönliche Geschichte Aarons mit der US-Militärgeschichte jüngerer Zeit, zeichnet nach, wie der Drohnenkrieg das Kernstück des US-geführten Kriegs gegen den Terror wurde. Die ethischen Fragen, die diese Art der Kriegsführung aufwirft, betrifft nicht nur die Opfer der "Strikes". Auch jene, die in den Schalträumen sitzen und Abschussbefehle geben, sind mittendrin im Krieg. 

Das Trauma des Drohnenkriegers, oder: Warum es kein "sauberes Töten" gibt.

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