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„Utopien brauchen immer länger“: Warum der dm-Gründer weiter ans Grundeinkommen glaubt

Karsten Lemm
Reporter
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Karsten LemmSonntag, 19.06.2016

„Die Koppelung von Arbeit und Einkommen ist das Hauptproblem unserer Gesellschaft.“ Einer von vielen starken Sätzen in diesem lesenswerten Interview mit Götz Werner, dem Gründer der Drogeriekette dm.

Werner spricht sich dafür aus, allen Menschen ein Grundeinkommen von 1000 Euro im Monat zu garantieren, um das Streben nach beruflicher Erfüllung vom finanziellen Überlebenskampf zu entkoppeln. Der Arbeitsmarkt wäre „endlich ein tatsächlicher Markt“, argumentiert der Unternehmer. „Sie könnten es sich leisten, einen Job, den sie gerne tun, auch für weniger Geld zu machen. [...] Wir werden also nur noch Menschen haben, die ihre Arbeit machen, weil sie das wollen, nicht, weil sie müssen. Das wäre eine absolute Umwälzung in unserer Arbeitskultur. Wer eine Arbeit tut, wäre aus sich heraus motiviert, nicht durch Geld.“

1000 Euro sind als Summe bewusst gewählt. Der Minimalverdienst würde für viele reichen, um gerade so über die Runden zu kommen – aber nicht, um bequem zu leben. „Das Grundeinkommen soll ja lediglich das in unserer Verfassung verbriefte menschenwürdige Leben garantieren“, sagt Werner. „Darüber hinaus heißt es: zeig, was du kannst.“

Sehr hübsch auch der Vergleich mit Monopoly ganz zum Schluss. Man muss Werner nicht in allem zustimmen, um dieses Gespräch als Bereicherung zu empfinden.

„Utopien brauchen immer länger“: Warum der dm-Gründer weiter ans Grundeinkommen glaubt

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