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„Diffuses Ungemach“: Industriestudie gibt Entwarnung zum Digitalwandel

Karsten Lemm
Reporter
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Karsten LemmFreitag, 10.06.2016

Das Kölner Institut der deutschen Wirtschaft versteht nicht, was die ganze Aufregung soll. In einer neuen Studie zu den Auswirkungen des Digitalwandels auf die Arbeitswelt von morgen kommt die industrienahe Einrichtung zu dem Schluss: „Die teilweise hysterische öffentliche Diskussion um potenziell negative Folgen der Digitalisierung auf Beschäftigung und Beschäftigte steht in einem markanten Kontrast zur derzeitigen empirischen Realität.“

Kaum irgendwo vermag der Autor der Studie, Oliver Stettes, Anzeichen dafür erkennen, dass Roboter, Gig Economy und ständige Vernetzung in absehbarer Zeit messbare Folgen haben werden – und negative schon gar nicht. Crowdsourcing? „Ein prominent diskutiertes, allerdings eher ein wenig relevantes Phänomen.“ Maschinen, die Menschen ersetzen? In Deutschland nicht wirklich ein Thema, weil sich „die Nutzung von Industrierobotern in Deutschland anders als in anderen Ländern auf eine relativ geringe Anzahl von Industrieunternehmen konzentriert“. Die Politik solle sich deshalb vom „diffusen Ungemach“ der „Untergangsprophezeiungen einer noch nicht absehbaren Zukunft“ nicht dazu verleiten lassen, vorschnell zu handeln, fordert der Autor.

So geht das mehr als 50 Seiten lang, man kann sich in Tabellen und Querverweisen verlieren, staunen, dass offenbar die ganze öffentliche Debatte völlig überflüssig ist – und doch das dumme Gefühl nicht loswerden, dass vielleicht die Tabellen und Statistiken die neue Welt von Deliveroo und Helpling einfach noch nicht erfassen. Oder, dass 23 Prozent mehr Roboter die deutsche Unternehmen bis 2018 anschaffen wollen, eben doch Spuren im Arbeitsmarkt hinterlassen werden. Genau wie Expertensysteme mit künstlicher Intelligenz etwa, die in der Studie nur am Rande erwähnt werden. 

„Diffuses Ungemach“: Industriestudie gibt Entwarnung zum Digitalwandel

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