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Kurator'in für: Pop und Kultur Fundstücke Medien und Gesellschaft
Freier Journalist in Hamburg. Liebste Arbeit: Interviews führen; übelste Arbeit: Interviews abtippen.
Flohwalzer-Virtuose. Erste selbstgekaufte Kassette: Roxette - "Tourism". Krautrock, afrikanischer Blues und Souljazz waren da noch fern. Schätzt "Handgemachte Musik", und hört natürlich trotzdem HipHop, Dub und Ambient.
Die Begeisterung, mit der er auf einen guten Einfall reagierte, die angespannte Konzentration, mit der er einem Vortrag lauschte, der Humor, mit dem er tadelte – Herr Kärcher war eine echte Persönlichkeit. Im Deutsch-Leistungskurs verstand er es, uns für Literatur zu begeistern.
Auch Jan Wagner hatte so einen Lehrer. Wie wichtig solche Menschen für ihn als angehenden Dichter waren, beschreibt Wagner in seinem amüsant-wortmächtigen Essay (hier auf blendle). Sein Fazit: "Die ideale Schullesung braucht den idealen Lehrer", fantasie- und teilnahmsvolle Personen, die bereit sind ...
das nötige Quentchen Wahnsinn in das saubere und strengwinklige 45-Minuten-Quadrat einer Schulstunde zu schmuggeln, die ihren Schützlingen Ohren und Augen und Herzen öffnen, weil diese Offenheit wichtiger ist als alle Noten und Tadel.
Herrlich die Anekdote aus Wagners Dubliner Studienjahren, laut der der Literaturprofessor seinem Kurs 50 Pfund gab, um wie ein echter Poet den Tag in einem Pub zu beginnen.
Den Rahmen des Artikels bildet die für alle Vortragenden unbarmherzige Schullesung:
Jede einzelne kaugummikauende Göre ein verpickelter Scharfrichter, jeder ungekämmte und mit seinem Telefon verwachsene Dreikäsehoch mit Milchbart ein den Daumen senkender Augustus
Wie Wagner die Reaktion einer siebten Klasse beschreibt, der er abwechselnd Pferde- und Fußballgedichte vorträgt und zielsicher auf seine Schlusspointe zusteuert, ist grandios unterhaltsam. Lesen!
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