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Pop und Kultur

Die Geschichte des Radios im 20. Jahrhundert

Jan Paersch
Autor für taz, NDR, DLF, Jazz Thing und andere
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Jan PaerschDienstag, 17.11.2020

Jeden Samstag um 5 Uhr morgens läuft bei Deutschlandfunk Kultur die Sendung "Aus den Archiven". Ich kann zurzeit gar nicht genug von der zwölfteiligen Reihe "Von der Wundermaschine zum Radio"  bekommen, von der bereits sechs Folgen als Podcast verfügbar sind.

Diese Geschichte des Hörfunks, 1988 für den RIAS produziert, beginnt im Jahr 1877. Damals erfand Edison den Phonographen zur akustisch-mechanischen Wiedergabe von Schall. Es ist zum großen Teil eine Historie des Schreckens.

So gibt die Reihe zumindest in den ersten Folgen auf verstörende Weise den Wahn und Militarismus wieder, denen das neue Medium in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts ein Forum bot. Salbungsvoll patriotische Reden von Kaiser Wilhelm, Hetze von Goebbels und Hitler bestimmten das Radio. Aber Lionel van der Meulen lässt auch britische und US-amerikanische Stimmen zu Wort kommen - schließlich konnte man mit den besseren Empfangsgeräten schon ab 1925 per Kurzwelle ausländische Sender empfangen.

Und natürlich gibt es neben Marsch- auch richtige Musik: der aufkommende Charleston, Lieder von den Comedian Harmonists, Marlene Dietrich, und Lale Andersen. Andersen interpretiert "Lilli Marleen" von Komponist Hans Leip, von dem Dwight Eisenhower sagte, er sei der einzige Deutsche gewesen, der während des Krieges der Welt eine Freude gemacht habe.

Die erste Folge bildet noch wenig von der Vielfalt des Mediums ab - kein Wunder, wurde die erste Unterhaltungssendung in Deutschland doch erst 1923 ausgestrahlt. Deshalb hier gepiqd: die zweite Folge, die die Zeit der Weimarer Republik ab 1920 abdeckt.

Inklusive, und hier hat sich technisch in 100 Jahren wenig geändert: eine Anleitung zum Selberbasteln eines Empfangsgeräts.

Die Geschichte des Radios im 20. Jahrhundert

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