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Kurator'in für: Pop und Kultur Fundstücke Medien und Gesellschaft
Freier Journalist in Hamburg. Liebste Arbeit: Interviews führen; übelste Arbeit: Interviews abtippen.
Flohwalzer-Virtuose. Erste selbstgekaufte Kassette: Roxette - "Tourism". Krautrock, afrikanischer Blues und Souljazz waren da noch fern. Schätzt "Handgemachte Musik", und hört natürlich trotzdem HipHop, Dub und Ambient.
Ja, auch bei mir hat sich angesichts des oft verspotteten "Ein schöner Land"-Spots ein Cringe-Effekt eingestellt. Aber ich gebe zu, dass mich die Grünen-Wahlwerbung auch berührt hat.
Stefan Stuckmann ist es ähnlich gegangen. Der Drehbuchautor und Showrunner der großartigen Politsatire "Eichwald, MdB" hat sich für DLF Kultur die Werbespots der sechs größten deutschen Parteien vorgenommen – das Ergebnis ist eine messerscharfe, kenntnis- und temporeiche Analyse, die mit vielen passenden Film-Vergleichen aufwartet.
Stuckmann bewundert den "Mut zum Kitsch" der Grünen. Klimawandel, Trump-Wahl, Rechtsruck, all das habe eine Sehnsucht nach Wärme ausgelöst. Ich wage seine These zu bezweifeln, dass das Serien-Publikum Dystopien wie "The Walking Dead" überdrüssig geworden ist – aber ein bisschen Gefühligkeit ist hip, keine Frage.
Das trifft auch auf den CDU-Spot zu. "Ich bin Armin Laschet und ich weiß, dass wir das können" ist schon ein ziemlich guter Satz. Meint auch Stefan Stuckmann:
Mir als in den 80ern und 90ern sozialisiertes, westdeutsches Lehrerkind geht das mitten ins Herz: ‚Cool, ich brauche mir keine Sorgen machen, ich kann hier sitzen bleiben, gleich gibt es noch ein Eis. Der Onkel hat das im Griff.‘ Politik als Servicegesellschaft.
Der Filmemacher sieht Laschet als onkeligen Jugendtrainer (und erinnert Stuckmann an volksnahe Auftritte von Francis Underwood). Laut lachen musste ich bei seiner Analyse des Spots der FDP (in schwarz/weiß "Start-up-Optik"). Christian Lindner als Macher, der die Tür eintritt, weil er unzufrieden ist:
Lindner ist der Typ Chef, der Freitagnachmittag eine Minute vor Feierabend ins Büro platzt und sagt: "Leute, ihr habts verkackt, wir müssen das ganze Wochenende arbeiten. Die Welt brennt, China holt auf."
Und die SPD? Scholz präsentiere sich wie in einem Bewerbungsgespräch. ("Aus Respekt für dich" als Slogan? Klingt für mich nach Werbung für Bankkredite). Überhaupt wurde den Sozis der Look von der Linken geklaut.
Die Partei verfilmt den Countdown zum Inferno inklusive blutbeschmierter, sich zum Himmel reckender Hände. "Visuell sehr stark", so Stuckmann, und ob der Rot-Schwarz-Färbung an die SPD-Wahlplakate angelehnt. Den Serienmacher erinnert das an den martialischen Daisy-Spot von Lyndon B. Johnson, der auf dem Höhepunkt des Kalten Krieges an die Angst vor den Sowjets appellierte: "We must either love each other or we must die". Gut, dass die Zeiten vorbei sind.
Fazit: Stefan Stuckmann sieht alle Spots auf hohem Niveau. Und die drei Großen? Grüne und CDU appellieren ans Herz, Scholz an die Vernunft: "Der Kanzler nicht als Boss, sondern als erster Angestellter des Staates."
Für mich eine der schönsten Wahlkampf-Analysen bislang. Bestes Entertainment!
Quelle: Stefan Stuckmann Bild: CDU www.deutschlandfunkkultur.de
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