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Kurator'in für: Fundstücke Medien und Gesellschaft Pop und Kultur
Journalist, Blogger, Vater, Fußballer, Sound-Nerd, DJ, Podcaster, Hamburg-Fan, Hamburg-Hater, alles mit größtmöglicher Leidenschaft und Überzeugung. Arbeitet für ZEIT und ZEIT-Online, eine Zahl verbliebener Tageszeitungen von Relevanz (RND, SZ, ND, Tagesspiegel). Hält PR-Jobs quantitativ in Grenzen und qualitativ auf dem Niveau vom Handelskammer-und Arte-Magazin. Leistet sich den Luxus, quasi umsonst für, Musikforen (MusikBlog) oder die taz zu schreiben. Lebt in St. Pauli.
Die Zaghaftigkeit der Mehrheitsgesellschaft im Umgang mit nationalsozialistischen Menschheitsverbrechen seit 1945 ist legendär. Während viele Opfer bis heute als vaterlandslose, gar volksfremde Gesellen diffamiert wurden, lebten noch mehr Täter einfach unbehelligt weiter. Eine davon: Leni Riefenstahl. Hitlers cineastische Chefpropagandistin drehte auch in der Bundesrepublik nicht bloß weiter Filme, sie klagte auch gegen alle, die ihre Kollaboration öffentlich machten. Eine davon: Nina Gladitz.
Vor 40 Jahren drehte sie den WDR-Film Zeit des Schweigens und der Dunkelheit. Thema: das Schicksal Dutzender Sinti und Roma, die Riefenstahl während des Krieges für ihre Opernverfilmung Tiefland als Komparsen eingesetzt und anders als versprochen nicht vor der Vernichtung in Auschwitz gerettet hatte. Weil der Regisseurin die Dokumentation darüber nicht passte und erfolgreich gegen ihre Ausstrahlung klagte, verbannte der WDR die Doku im Giftschrank. Bis heute.
Auf Deutschlandradio Kultur prangert der Journalist Gerhard Beckmann den nacheilenden Gehorsam an und fordert Intendant Tom Buhrow öffentlich dazu auf, das Gerichtsurteil von 1982 anzufechten und Zeit des Schweigens und der Dunkelheit endlich zu zeigen - als Mahnmal der Vernichtung durch Kunst vor mehr als 75 Jahren. Und als Denkmal der vernichteten Opfer.
Quelle: Gesa Ufer Bild: dpa/Rolf Haid www.deutschlandfunkkultur.de
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Der Vorfall selbst ist klar ungeheuerlich. ABER der Titel von wegen WDR hält geheim ist falsch: es wurde ihm gerichtlich verboten, die Doku zu zeigen...
Allerdings hätte der WDR - gerade als öffentlich-rechtlicher Sender - längst dagegen an gehen können. Gerade auch weil die Täterin nicht mehr lebt und die vorgeworfenen Taten längst als bestätigt und unstrittig gelten.
Insofern ist ein Film über die damalige Situation in Deutschland und wieso der WDR bis heute noch nicht re/agiert hat, vermutlich. ..interessanter.
Ein kleines Missverständnis liegt hier vor: Es geht um die Doku aus dem Jahre 1982, nicht um Tiefland.
Dieser Film von Leni Riefenstahl ist frei zugänglich.
https://www.amazon.de/...
Die Autorin der nicht gezeigten Doku, Nina Gladitz, schrieb kurz vor ihrem Tod ein Buch über Leni Riefestahl.
Hier eine Rezension mit einem Link zu einer arte-Dokumentation über die Regisseurin.
https://www.deutschlan...