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Pop und Kultur

Alles außer den Sorgen: Wie sich die weiße Mehrheit schwarze Kultur aneignet

Jan Freitag
Volontariat, Arbeit, Leben
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Jan FreitagMontag, 23.10.2017

Der Diskurs über die Emanzipation ist um ein Wortpaar reicher: cultural appropriation. Über diese Aneignung von Habitus und Stilen unterdrückter Bevölkerungsgruppen hat der amerikanische Kulturwissenschaftler Greg Tate ein bemerkenswertes Buch geschrieben. Titel: Everything But The Burden. Was so viel heißt wie: die weiße Mehrheitsgesellschaft nimmt sich von Einwanderern - oder im Falle der USA: ihren Ex-Sklaven - nur das, was sie als irgendwie wertvoll, also verwertbar erachtet. Die Gründe ihrer fortdauernden Unterdrückung aber dürften Afroamerikaner gern behalten.

Die große Bürde des Schwarzseins bestand darin, dass Afroamerikanern in den USA Menschen- und Bürgerrechte ebenso verwehrt wurden wie ökonomische Teilhabe. Gleichzeitig aber ist US-amerikanische Kultur - Musik, Tanz, Mode, Humor, Spiritualität, basisdemokratische Politik, Slang, Literatur und Sport - in ihren Ursprüngen, Konzeptionen und Inspirationen afro-amerikanisch gewesen.

In einem kenntnisreichen, vielschichtigen, lesens- wie hörenswerten Deutschlandfunk-Beitrag erklärt der Soziologe und Kunsthistoriker Jens Kastner, was es mit dem Ausbeutungsverhältnis zwischen Dominanz- und Minderheitskultur auf sich hat, warum selbst Dreadlocks darin ein Ausdruck von Rassismus sein können und warum dieses Buch auch für uns so wichtig ist.

Alles außer den Sorgen: Wie sich die weiße Mehrheit schwarze Kultur aneignet

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