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Flucht und Einwanderung

Migration in Zahlen

J. Olaf Kleist
Politikwissenschaftler mit dem Schwerpunkt Flüchtlingsforschung

am Deutschen Zentrum für Integrations- und Migrationsforschung (DeZIM), Berlin.

Gründer des Netzwerks Fluchtforschung.

Forscht zu, schreibt über und kommentiert Migrations- und Flüchtlingspolitik, insbesondere aber nicht nur in Deutschland und Europa.

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J. Olaf KleistMittwoch, 20.12.2017

Wie viele Migranten gibt es eigentlich? 247,8 Millionen. Und in Deutschland? Mit 10,2 Millionen Migranten ist es das Land mit den viert-meisten Eingewanderten – in den USA leben allerdings fast fünfmal so viele Migranten. Dafür hat Deutschland die meisten aktuellen Zuwanderer und mit Abstand die meisten Rückkehrer. Was bedeutet all das? Das ist etwas schwieriger zu beantworten. Aber die International Organisation for Migration (IOM) veröffentlichte vor Kurzem das in Zusammenarbeit mit dem deutschen Außenministerium erstellte Migration Data Portal, das eine Vielzahl von Daten und Datenpunkten versammelt und visualisiert. Es ist eine tolle Plattform zum Ausprobieren und Entdecken – von teils erstaunlichen Ergebnissen (die allerdings mit Vorsicht genossen werden sollten – siehe unten). 

Diese Datenbank, die Angaben von einer Reihe von Organisationen zusammenbringt, erfüllt langstehende Forderungen nach einer besseren Faktengrundlage, auf der Migrationspolitik gestaltet werden kann. Inwiefern Migrationspolitik tatsächlich Fakten und Daten folgt, mag in Frage gestellt werden. Darüber hinaus besteht bei solchen Angaben, die zumal aus verschiedenen Quellen stammen, die Gefahr, dass eine Faktizität simuliert wird, die so gar nicht besteht. Ich habe schon anderswo darauf hingewiesen, wie zweifelhaft Asylzahlen in Deutschland und Europa sind – auf denen dennoch politische Entscheidungen (wie Verteilungsquoten) basieren. Bei Migrationsdaten ist dies noch viel komplizierter: Wer ist denn überhaupt ein Migrant? Wie schwierig dies auch für das Portal ist, sieht man zum Beispiel daran, dass es unter "Integration & well-being" gleich dreimal die Auswahl "unemployment" gibt – mit sehr unterschiedlichen Ergebnissen. Hier ist also sicherlich viel Vorsicht – und für die verantwortlichen Organisationen noch viel Arbeit – von Nöten. Dennoch ist es ein spannendes Forum, um auch die Globalität, Vielfalt und Normalität von Migration zu sehen.

Migration in Zahlen

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