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Zeit und Geschichte

Der Schwarze Tod auf Reisen. Wie die Pest im Mittelalter nach Europa kam.

Hauke Friederichs
Journalist und Autor
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Hauke FriederichsDonnerstag, 29.11.2018

Meist beginnt es mit Fieber. Dann bilden sich schmerzhafte Beulen in den Achselhöhlen und in der Leistenregion, im schlimmsten Fall tritt der Tod ein durch Organversagen. Das Bakterium Yersinia pestis brachte Millionen Menschen in Europa und Asien ein qualvolles Ende. Den "Schwarzen Tod" tauften die Überlebenden diese Seuche, die erstmals in der Bronzezeit die Menschheit plagte. 

Am heftigsten wütete die Pest im 14. Jahrhundert. In Europa raffte sie rund ein Drittel der Bevölkerung dahin. Der Erreger, der diese Pandemie auslöste, kam damals aus Asien. Aber wie gelangte er nach Europa?

Bislang ist unklar, über welche Wege die Pest nach Wien, Köln oder Paris kam. Forscher sind nun mit Genuntersuchungen der Reiseroute des Erregers auf der Spur. Sie beschäftigen sich auch mit der Frage, ob die Bakterien nach der ersten Pandemie dauerhaft in Europa blieben oder ob sie mehrfach aus Asien in den Westen eingeschleppt wurden.

„In bisherigen Studien wurden dafür zwei Szenarien vorgeschlagen“, zitiert das Geschichtsmagazin Damals Amine Namouchi von der Universität Oslo. Er und sein Team analysierten das Erbgut von Yersinia pestis aus fünf Pesttoten. Diese starben im 14. Jahrhundert in Südfrankreich, den Niederlanden, in der Toskana und Oslo. 

"Die Forscher verglichen das Genom der Pesterreger mit denen bereits bekannter Pestfälle aus dieser Zeit und mit 126 bekannten Stämmen dieses Bakteriums. Zusätzlich zogen sie zeitgenössische Dokumente wie Testamente, Eigentumsurkunden und anderes zur Rekonstruktion der Ereignisse hinzu", schreibt Nadja Podbregar.

Die Forscher stellten fest, dass der im Mittelalter aufblühende Pelzhandel mit Russland eine Schlüsselrolle bei der Ausbreitung der Pest gespielt haben dürfte. So war Nowgorod ein Handelszentrum für Pelze. Über die Hanse erhielt die Stadt damals Zugang zu Westeuropa. Auf dem Seeweg, über Hamburg und Lübeck, gelangten Pelze nach London und in andere Häfen. In den Pelzen waren wohl infizierte Flöhe und Ratten in den Laderäumen.

Der Schwarze Tod auf Reisen. Wie die Pest im Mittelalter nach Europa kam.

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Kommentare 5
  1. Theresa Bäuerlein
    Theresa Bäuerlein · vor 6 Jahren

    Ich finde es auch spannend. Die Beulenpest gibt es übrigens immer noch, und es gibt jetzt keinen Impfstoff dagegen. Antibiotika wirken. Was ich nicht verstehe: Wieso kommt die Pest zum Beispiel in Deutschland nicht mehr vor?

    1. Hauke Friederichs
      Hauke Friederichs · vor 6 Jahren

      Ratten und Ungeziefer werden ziemlich streng bekämpft – das dürfte ein Teil der Antwort sein. Nagetierbefall muss ja bei den Behörden gemeldet werden. Und Antibiotika (auf die Du ja hinweist) gibt es ja erst relativ kurz in der Geschichte der Menschheit. Informationen über die Seuche gibt es beim Robert-Koch-Institut: https://www.rki.de/DE/...

    2. Theresa Bäuerlein
      Theresa Bäuerlein · vor 6 Jahren

      @Hauke Friederichs Danke! Das mit der Ungezieferbekämpfung ist ein guter Punkt. Ich frage mich nur, weil die Pest ja anscheinend z.B. in Madagaskar vorkommt, warum sie sich von da aus nicht verteilt... aber vielleicht werden alle erkrankten Rückkehrer, es dürften nicht viele sein, in Deutschland rechtzeitig behandelt.

  2. Maximilian Rosch
    Maximilian Rosch · vor 6 Jahren

    Finde ich irre spannend. Danke für den piq!

    1. Hauke Friederichs
      Hauke Friederichs · vor 6 Jahren

      Gern. Hier gibt es noch weitere Fachinformationen: https://www.mn.uio.no/...

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