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Friederike Knüpling lebt in San Francisco und forscht an der Stanford University über ökonomisch vermittelte Selbst- und Sozialbilder in der deutschsprachigen Literatur. Zuletzt erschienen von ihr die Bücher „Kleist revisited“ (2014, hrsg. mit Hans Ulrich Gumbrecht) und „Tussikratie“ (2014, mit Theresa Bäuerlein).
Aufschreibesysteme – und nicht etwa Autoren allein – bestimmen, welche Ideen überhaupt notiert werden. Am kühnsten gedacht und aufgeschrieben hat das der 2011 verstorbene Medientheoretiker Friedrich Kittler. Die kognitionswissenschaftlichen Studien, die im unten verlinkten Text vorgestellt werden, kommen vergleichsweise routinemäßig daher, haben dafür aber, wie schon der Titel des Artikels suggeriert, einen Appeal von Anwendbarkeit: „Can Handwriting make you smarter?“
Also: Die vorgestellten Kognitionswissenschaftler beschäftigen sich mit den Lerneffekten von technischen Medien an Universitäten und bestätigen in Bezug auf Notationstechniken die These vom Primat des Schreibgeräts: Wer bei Konferenzen, Meetings oder beim Arzt gern Notizen nimmt, beeinflusst mit der Wahl der Notiertechnik, wie sie oder er sich an die Vortragsinhalte erinnern wird.
Macht es also schlauer, mit der Hand zu schreiben?
Kittler hätte diese Frage, so gestellt, nicht so sehr interessiert. „Von den Leuten gibt es immer nur das, was Medien speichern und weitergeben können“, schrieb er 1985 (im Vorwort zu „Grammophon Film Typewriter", fair-use-PDFs online). Botschaften oder Inhalte waren für ihn schlicht das, womit Nachrichtentechniken „sogenannte Seelen für die Dauer einer Technikepoche buchstäblich ausstaffieren“.
Ansonsten: Gewissermaßen ja.
Quelle: Robert Lee Hotz Bild: Johann Stäps [Pub... EN wsj.com
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