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Studium der Politikwissenschaft in Hamburg, danach als freier Journalist nach Paris, wo mich das "Handelsblatt" engagiert hat. Seit 2004 lebe und arbeite ich in Brüssel, seit 2010 wieder freiberuflich, u.a. für "taz" und "Cicero". Zudem betreibe ich den EU-Watchblog "Lost in EUrope".
Nach dem Debakel in Afghanistan hatte die EU nichts Eiligeres zu tun, als eine Sondersitzung der 27 Innenminister einzuberufen und vor einer Flüchtlingskrise zu warnen. "Illegale" Migration müsse verhindert werden, 2015 dürfe sich nicht wiederholen, hieß es nach dem Treffen, bei dem lediglich Luxemburg für Solidarität warb.
Ganz anders stellt sich die Lage auf dem "Hinterhof Europas" dar – im Balkan. Albanien und Kosovo, die selbst gerne der EU beitreten würden, nehmen afghanische Flüchtlinge mit offenen Armen auf. Sie begründen das mit einer historischen Verpflichtung – die Erfahrung von Flucht und Vertreibung ist im westlichen Balkan noch sehr präsent.
Dies ist allerdings nicht das einzige Motiv: Die USA nutzen die Balkanländer als "Zwischenlager", bevor die Flüchtlinge – vielleicht – nach Amerika ausgeflogen werden. Doch was passiert mit jenen, die kein Asyl in den USA finden? Über kurz oder lang, so schreibt die NZZ, dürften sie versuchen, "in wohlhabendere Regionen Europas zu gelangen".
Die Innenminister der EU werden sich wohl noch öfter mit dem Thema beschäftigen müssen. Abschottung kann auf Dauer nicht "die" Antwort sein.
Quelle: Volker Pabst, Istanbul Bild: Laura Hasani / Re... www.nzz.ch
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