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Flucht und Einwanderung

Zusammengefasst: Jagd auf Journalisten in Afghanistan

Emran Feroz
Journalist
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Emran FerozMittwoch, 30.12.2020

In Afghanistan spielt sich Besorgniserregendes ab: Innerhalb weniger Wochen wurden mehrere Journalisten gezielt getötet, darunter etwa die 26-jährige Malalai Maiwand, eine Fernsehreporterin aus der östlichen Stadt Dschalalabad, oder Rahmatullah Nikzad aus der Provinz Ghazni, der für internationale Medien tätig war.

Seit Januar wurden mindestens 11 Journalisten getötet. Dieser Bericht der Washington Post bietet einen guten Überblick. Auch in der Hauptstadt Kabul werden Medienschaffende gejagt. Für Schlagzeilen sorgte etwa die Ermordung des bekannten Ex-Moderators Yama Siawash

Fakt ist, dass Afghanistan für Journalisten weiterhin zu den tödlichsten Staaten der Welt gehört. Die Taliban, der IS und andere (zum Beispiel staatliche) Akteure machen Jagd auf jene, die ihre Stimme erheben und ihrer Arbeit nachgehen. Natürlich betrifft all dies auch mich. Für das Columbia Journalism Review habe ich einen ausführlichen, persönlichen Beitrag über das aktuelle Geschehen geschrieben. Vor rund einem Jahr war ich sehr persönlich betroffen, als mein eigener Onkel vor unserer Haustür in Kabul ermordet wurde. Auch er war als Publizist und Intellektueller bekannt und in den Medien stets präsent.

Einen weiteren guten Überblick liefert mein Freund und Kollege Ali Latifi in diesem Interview mit der Deutschen Welle. Wichtig: Er betont, dass Journalisten von allen Seiten belagert werden. Hierbei handelt es sich nicht "nur" um die bekannten Terrorgruppen, sondern auch um die afghanische Regierung. Vor wenigen Wochen bedrohte der Vizepräsident höchstpersönlich Journalisten und Medienschaffende via Twitter. Hinzu kommt, dass auch jene Stimmen, die die Regierung kritisieren, massiv bedroht werden. Sie werden inhaftiert, gefoltert oder auch getötet. 

In den meisten Fällen bekennt sich niemand zu den Attentaten. Untersuchungen seitens der Regierung werden nie eingeleitet. Stattdessen gibt es Social-Media-Bekundungen, die mittlerweile von niemandem mehr ernst genommen werden

Mittlerweile ist es so, dass viele Kolleginnen nach einem Ausweg suchen. Sie wollen flüchten. In Afghanistan kann nämlich niemand mehr für ihre Sicherheit garantieren. Selbst jene, die das Land in all den Kriegsjahren nicht verlassen haben, sind nun derart besorgt, dass sie einfach nur noch raus wollen. 

Zusammengefasst: Jagd auf Journalisten in Afghanistan

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