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In dieser Geschichte geht es um einen Mann, Arthur Finkelstein, der als Wahlkampfberater der Republikaner ab 1970 die Methode des Wahlkampfs durch pure Attacke perfektionierte und in den USA, Kanada, und mit seinem Schüler George Birnbaum in Israel, Ungarn, Rumänien und Bulgarien erfolgreich anwandte, um rechte Regierungen an die Macht zu bringen.
Finkelstein und seine Leute haben die Politik in den USA und Europa verändert, indem sie die Kampagnen ihrer Auftraggeber um ein einziges Paradigma herum organisierten: extreme Polarisierung – mit den entsprechenden Gefühlen von Abneigung, Ressentiment, Verachtung, Zorn.
Birnbaum and Finkelstein’s work has provided a new model for attack politics in this era of global division. They designed a master plan for exploiting these divisions that has worked in many different countries and contexts,...
Kommt uns das nicht bekannt vor? Haben wir nicht eine beispiellose Anti-Habeck-Kampagne hinter uns? Stecken wir nicht immer noch in einer Anti-Grünen-Kampagne? Als ich den Text las, hatte ich plötzlich das Gefühl etwas zu verstehen: Was wir hier in Deutschland erlebt haben – und noch erleben – könnte man als die Ausläufer einer jahrzehntelangen Prägung des politischen Vorgehens erkennen, die ihren Anfang nahm mit jenen Männern in den Wahlkampfbüros der republikanischen Partei. Wenn wir im Restaurant am Nebentisch Gehetze über die Grünen hören, so ist das zum Teil auch das aktuelle Produkt einer manipulativen politischen Kriegskunst, die von Finkelstein, Birnbaum und Kollegen zu neuer Meisterschaft gebracht worden war.¹ Aber natürlich braucht ein gewiefter Politiker keinen Finkelstein dafür.
Die Kunst des Angriffswahlkampfs ist die Kunst der Gemeinheit. Die Gemeinheit ist kühl kalkulierter Akzent in medialen Geschichten, bewusst dosiert, um die Aversion des Zielpublikums gegen eine Person oder Gruppe zu verstärken. Sie hämmert ihre Botschaften in ermüdender Wiederholung, kennt aber auch Variationen zum Thema: ein neues verzerrendes Framing hier, eine neue Unwahrheit dort.
Man könnte sogar soweit gehen, zu sagen, dass die Lüge ihr integraler Bestandteil sei. Die Unwahrheit ist nicht nur da, um bei unpassenden Fakten etwas auszuhelfen, sondern ist nachgerade Kernbestandteil der Taktik: "Sieh her, ich lüge – und du kannst nichts machen!" – eine perfide Machtdemonstration.
Das Drama des Machtkampfes in einer menschlichen Gruppe spielt sich nicht auf einer Ebene von "Wahrheit" ab, sondern auf einer von "Sieg". Das ist evolutionäres Erbe, das wir mit uns mitführen wie unseren Schatten und das – solange unbewusst – uns in Teufels Küche bringen kann.
Die Rahmenerzählung dieses Artikels ist ein Phänomen, das auf den ersten Blick nichts mit Wahlkampf zu tun hat: die weltweit lebendigen Verschwörungstheorien gegen George Soros, ungarnstämmiger jüdischer amerikanischer Milliardär, der durch eine erfolgreiche Wette gegen das britische Pfund bekannt und unbeliebt wurde, aber seit Langem über seine "Open Society Foundations" eine Fülle von menschenfreundlichen Aktivitäten, auch und besonders in Ungarn, unterstützt.
Es kommt heraus, das unsere beiden Helden die Urheber mindestens eines großen Teils des Soros-Hasses sind – aus dem einzigen Grund, dass sie 2013 als Viktor Orbáns Wahlkampfhelfer um eine passende Feindfigur verlegen waren. Orbán hatte – mit Finkelsteins und Birnbaums Hilfe – alle ernstzunehmenden Gegner in Ungarn klein gemacht und war in Gefahr, als Regierender an den Problemen aller Regierenden zu verschleißen. Also musste ein Feind her, um die Wähler zu mobilisieren und Finkelstein sagte: "Warum nicht George Soros?". Dieser war als jüdischer Großkapitalist idealerweise bereits vorher Ziel von Verdächtigungen. Finkelsteins und Birnbaums Kampagne, Geschichten über Geschichten über Soros' dunkle Machenschaften, machten ihn zu einem veritablen Staatsfeind – und es funktionierte: Orbán gewann.
Die Geschichte ist haarsträubend und wahnsinnig interessant geschrieben. Hannes Grassegger, Journalist und Ökonom, hat auf seiner Website eine Reihe ähnlich gut geschriebener Reportagen. Und die Geschichte macht sehr nachdenklich. Wenn böswillige Medien immer noch so leicht auf unserer emotionalen Klaviatur spielen können, wo führt das hin?
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¹ "Neue Meisterschaft" deshalb, weil es natürlich genügend Vorbilder in der Geschichte gibt, von denen Joseph Goebbels nur eines ist. Ich frage mich, ob Finkelstein und Birnbaum, Juden, die Verwandte im Holocaust verloren hatten, jemals darüber nachdachten.
Quelle: Hannes Grassegger Bild: Chester Higgins J... EN www.buzzfeednews.com
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