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1986 in Kiew zur Welt gekommen. Seit zwanzig Jahren einer von den guten Einwanderern. In Leipzig Politikwissenschaft, Soziologie und Philosophie studiert. An der Deutschen Journalistenschule zum Redakteur verarbeitet. Seitdem beseeltes Berliner Edelprekariat. Ach ja, bei Hanser Berlin Literatur verbrechend. Das mach ich wirklich gern.
Nahost-Korrespondentin Andrea Böhm hat einen ungewöhnlichen und ebendeshalb sehr rührenden Nachruf geschrieben. Auf ihren jungen libyschen Kollegen namens Moodi. Eigentlich heißt Moodi mit vollem Namen Ahmed Alamine und ein klassischer Kollege war Alamine nie. Moodi kooperierte mit Böhm als sogenannter Stringer im vom Krieg gefangengehaltenen Libyen. Als "Türöffner, Frühwarnsystem, Dolmetscher, Fahrer und Stadtführer in einer Person. Also die guten Geister hinter unseren Geschichten, deren Namen meist nie erwähnt werden."
Es ist nicht nur die Kurzbiografie eines jungen libyschen, lebenshungrigen und nun wegen einer Granate getöteten Mannes, die aus diesem Text hervorragt. Toll die Beschreibung des gemeinsamen Picknicks in den Ruinen von Leptis Magna. Oder die intravenös mitgegebene Schilderung der Lage im Libyen nach Gaddafi.
Was ich an diesem Text so stark und selten finde, ist die Dankbarkeit, Bescheidenheit und auch Selbstkritik einer Journalistin, die weiß, dass sie nach der Story wieder verschwindet. Während Figuren wie Moodi unbedacht im Kriegswahnsinn zurückbleiben.
Quelle: Andrea Böhm zeit.de
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