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1986 in Kiew zur Welt gekommen. Seit zwanzig Jahren einer von den guten Einwanderern. In Leipzig Politikwissenschaft, Soziologie und Philosophie studiert. An der Deutschen Journalistenschule zum Redakteur verarbeitet. Seitdem beseeltes Berliner Edelprekariat. Ach ja, bei Hanser Berlin Literatur verbrechend. Das mach ich wirklich gern.
Vordergründig ist das die Geschichte von Mohamedou Salahi. Einem Mann aus Mauretanien, der relativ unschuldig mehr als vierzehn Jahre in Guantanomo Bay einsaß. Und fast eben solang gefoltert wurde. Weil ihn die USA verdächtigten, an der Planung von 9/11 beteiligt gewesen zu sein.
Und es ist die Geschichte von Steve Wood, seinem zwischenzeitlichen Wächter auf Guantanamo. Wood, der vorher in einem verschlafenen Städtchen Amerikas im Sägewerk arbeitet, Amerika noch nie verlassen, geschweige denn sich mit dem Islam befasst hat. Und alles glaubt, was FOX News ihm sagt.
Am Ende besucht der zum Islam konvertierte Wood den freigelassenen Salahi in Mauretanien und wird Patenonkel dessen neugeborenen Sohnes. Das liest sich vielleicht wie ein alle politischen Widerstände brechendes Happy End. Wie gesagt, vordergründig. Zwischen diesen Ereignissen beschreibt diese Reportage so viel Gräuel, dass einem so eine Bezeichnung nicht über die Lippen will.
Es ist vor allem die unglaubliche Vielzahl von Details und der erzählerische Aufwand dieses Berichts, der ihn zu viel mehr als der Geschichte einer singulären Ungerechtigkeit machen. Die genaue Miete, die die USA für das Guantanamo-Gelände an Kuba zahlen. Wie Donald Rumsfeld auf acht bis zehn Stunden, statt nur vier Stunden Folter am Stück besteht. Der kollektive Selbstmordversuch aller Insassen mit ihrem Bettzeug im 15 Minuten Rhytmus.
Am Ende steht das Dokument einer ganzen Epoche der allseitigen Gefangenschaft. Salahi, der nach Jahren der Folter willenlos gestehen will, was er nicht getan hat. Aber nicht kann, weil man sich dazu eine überzeugende Geschichte mit vielen stimmigen Fakten ausdenken müsste. Wood, dessen Ehe wegen seiner Konversion in die Brüche geht und der von seinen Schwiegereltern als Vaterlandsverräter beschimpft wird. Fein raus dagegen Salehis Cousin, der für Bin Laden die Fatwas schrieb, tatsächlich den 11. September mit organisierte, Salehi auf die schwarze Liste brachte. Und seelenruhig im Iran Unterschlupf fand, gegenwärtig Mauretaniens Präsidenten berät und in einem wunderschönen Haus direkt gegenüber vom Geheimdienstchef lebt.
Eine wahnsinnig aufwendige, wichtige, großartige journalistische Leistung.
Post piqum: Der Text ist selbst für einen Long Read sehr lang. Ich persönlich habe ihn mir in drei Züge aufgeteilt.
Quelle: Ben Taub Bild: Tyler Comrie EN newyorker.com
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