sharing is caring
ist wirklich so!
Vielen Dank fürs Teilen!
Kluge Köpfe filtern für dich relevante Beiträge aus dem Netz.
Entdecke handverlesene Artikel, Videos und Audios zu deinen Themen.
1986 in Kiew zur Welt gekommen. Seit zwanzig Jahren einer von den guten Einwanderern. In Leipzig Politikwissenschaft, Soziologie und Philosophie studiert. An der Deutschen Journalistenschule zum Redakteur verarbeitet. Seitdem beseeltes Berliner Edelprekariat. Ach ja, bei Hanser Berlin Literatur verbrechend. Das mach ich wirklich gern.
In diesem Stück über eine Anwältin aus Marburg, Seda Başay-Yıldız, steckt so unglaublich viel. Über diesen deutschen Staat, seinen Unwillen, die gesellschaftlichen Leistungen und die Treue seiner Minderheiten anzuerkennen, seinen Unwillen, alle Leben gleichermaßen zu beschützen und Rechtsterrorismus zu bekämpfen.
Yildiz vertrat Hinterbliebene der NSU-Opfer. Fünf Jahre lang, nur unterbrochen von der Geburt ihrer Tochter. Letztlich hat sie mit Abdulkerim Şimşek, dem Sohn des getöteten Blumenhändlers, das Schlusswort verfasst. Drei Wochen nach Prozessende erhielt sie Briefe, in denen ihrer Tochter der Tod angedroht wird, sie schließen mit "Heil Hitler" und sind gezeichnet mit NSU 2.0.
Und Yildiz erhält sie immer noch. Jahre später. Trotz aller angeblichen Hochdruckermittlungen. Was sie hingegen nicht erhielt, war polizeilicher Schutz. Die Adresse für den Drohbrief wurde aus einem Frankfurter Polizeicomputer abgerufen! Sie solle sich halt vielleicht eine Pistole besorgen, sagte der Staatsschutz. So gefährdet sei sie auch wieder nicht. Oder 110 wählen, wenn was ist. 110, die Nummer, zu der in Hanau niemand durchkam. Eine der bitteren Ironien dieses bitteren Textes, wie Autorin Annette Ramelsberger mit einem Zitat der Hanau-Hinterbliebenen herausstellt:
"Wenn Walter Lübcke die 110 gerufen hätte und nicht durchgekommen wäre, dann wäre der Innenminister zurückgetreten. Aber uns antwortet der Minister nicht mal auf unsere Fragen."
Ramelsberger spürt nach, wie Yildiz mit dieser unfassbaren psychischen Belastung umgeht. Begleitet sie, befragt sie immer wieder danach, was ihr die Kraft gibt, weiterzukämpfen.
"Wie rechtfertige ich das, wenn jemandem aus der Familie etwas passiert? Soll ich dann sagen, dass der Rechtsstaat das wert ist?"
Zeichnet ein wenig Sozialisation und Kindheit von Yildiz nach, die mit 13 Jahren erfolgreiche Beschwerdebriefe schrieb, weil ihr türkische Mutter keine Autoversicherung bekam. Und natürlich inspiziert Ramelsberger auch die dürftigen Ermittlungserfolge.
Ein ganz wichtiger, ein wütend machender Text.
Quelle: Annette Ramelsberger Bild: Laetitia Vancon Artikel kostenpflichtig www.sueddeutsche.de
Bleib immer informiert! Hier gibt's den Kanal Fundstücke als Newsletter.
Einfach die Hörempfehlungen unserer Kurator'innen als Feed in deinem Podcatcher abonnieren. Fertig ist das Ohrenglück!
Öffne deinen Podcast Feed in AntennaPod:
Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.
Öffne deinen Podcast Feed in Apple Podcasts:
Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.
Öffne deinen Podcast Feed in Downcast:
Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.
Öffne deinen Podcast Feed in Instacast:
Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.
Öffne deinen Podcast Feed in Apple Podcasts:
Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.
Öffne deinen Podcast Feed in Podgrasp:
Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.
Bitte kopiere die URL und füge sie in deine
Podcast- oder RSS-APP ein.
Wenn du fertig bist,
kannst du das Fenster schließen.
Öffne deinen Podcast Feed in gpodder.net:
Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.
Öffne deinen Podcast Feed in Pocket Casts:
Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.