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Geboren in Stuttgart, im Umland aufgewachsen, Politikwissenschaft und Kommunikationsklimbim in Göttingen, an der Universität der Künste, der Freien Universität und der Hertie School of Governance in Berlin studiert.
War erster Online-Praktikant bei jetzt.de, später Kolumnist für NEON, Hitler-Blogger für die taz (einzige Auszeichnung überhaupt ausgerechnet dafür: Lead Award in Bronze), Redakteur bei ZEIT Online, Gastro-Redakteur beim Berliner Stadtmagazin Zitty, später Politikredakteur beim Hauptstadtbüro der ZEIT.
Schreibt heute vor allem für Business Punk und die ZEIT – und leitet den Tagesspiegel Berliner, meistens mit einem renitenten Ohrwurm von "Living in a Magazine" von Zoot Woman.
In Benjamin von Stuckrad-Barres kleinen Büchlein Transkript gibt ein kurzes Bonmot, das in etwa so geht: Wenn man sagt, dass eine Stadt ein Drogenproblem hat – gibt es dann zuviel Drogen oder gar keine?
Ähnlich verhält es sich mit Alkohol: Zu viel Alkohol ist Suff und gesundheitsschädigend, gar kein Alkohol ist Vergeudung von Möglichkeiten und Freude, weil Alkohol – wie alle Drogen – zeitweilig interessante Türen aufstößt.
Kerstin Ehmer, die in Berlin die Victoria Bar in der Potsdamer Straße in Schöneberg gemeinsam mit ihrem Mann betreibt, hat genau zu diesen Fragen dem richtigen Maß des Schwipses, der Qualität von Alkohol und all dem, zwei interessante Bücher geschrieben. "Die Schule der Trunkenheit", gemeinsam mit Beate Hindermann, das eben in einer überarbeiteten Neuauflage erscheinen ist – und "Der Weiße Affe", ein Krimi, der in den Berliner Bar zur Zeiten der Weimarer Republik spielt. Das liest sich dann so:
Warum sagt man zu Weinmischgetränken wie Mussolini eigentlich nicht Cocktail?Was ist das?
So nennt man auf dem Balkan Rotwein mit Cola oder Limo.Ah. Kenn ich aus Spanien. Wovon ich total begeistert bin, ist der österreichische Spritzer. Der ist nicht wie unsere Weißweinschorle. Da ist ja nur so ein Alibischluck Wasser drin. Im Spritzer ist es halbe-halbe.
Warum ist ein Glas Wein zu Mittag in Deutschland so ungewöhnlich?
Im Mittelalter war man auch hierzulande schon mittags ganz schön beschickert, es ging schon morgens mit den Biersuppen los.
Die taz-Redakteurin Doris Akrap hat mit Ehmer daher zum Gespräch getroffen und natürlich wird dabei anständig getrunken. Interessant ist aber nicht nur, was Ehmer sagt. Sondern auch, wie das Gespräch strukturiert ist – es ist eben kein Journalistenschüler*innen-Interview, sondern tatsächlich ein Bargespräch, das ein bisschen mäandert, da und dort mal abbiegt und wieder zurückkehrt wie ein alter Hund. Und das passt wunderbar zum Sujet.
Quelle: Doris Akrap Bild: Karsten Thielker taz.de
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