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"Zielgeleitete" Politik kann Digitalisierung zum gesamtgesellschaftlichen Projekt machen

Cornelia Daheim
Zukunftsforscherin
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Cornelia DaheimDonnerstag, 21.02.2019

Valerie Mocker ist eine Vordenkerin der Digitalisierung, die sich in Ihrer Rolle als "Director, Development & European Digital Policy" beim britischen Think Tank Nesta viel mit der Frage beschäftigt, welche politischen Antworten es auf die aktuelle technologische Revolution gibt. In dieser Kolumne plädiert sie für eine Ausrichtung der Politik und des Diskurses um die Digitalisierung an gesamtgesellschaftlichen Zielen: 

Wie kann die Digitalisierung statt eines Elitenprojekts ein Gesellschaftsprojekt werden? Es reicht nicht, nach mehr Mut und Optimismus zu rufen. Wir brauchen Führungskräfte in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft, die sich nicht hinter Schlagwörtern verstecken, sondern beim Wofür beginnen; die die Ziele der digitalen Transformation offen und konstruktiv hinterfragen; die erklären können, warum sich die Anstrengung des Wandels lohnt. (...) Der direkteste Weg, damit alle von der Digitalisierung profitieren, wäre eine Rückbesinnung auf die Frage nach dem Sinn und Zweck. Antworten darauf könnten wie folgt lauten: Beste Bildung für alle, Zeit für Familie und Freunde, aktiv und selbstbestimmt altern – und das alles made in Germany, versteht sich. Um solche Ziele zu erreichen, brauchen wir neue politische Ansätze. Länder wie Kanada, Großbritannien oder die Niederlande machen vor, wie man Staatsmittel gezielt einsetzen kann, um mit der Digitalisierung den Alltag ihrer Mitbürgerinnen und Mitbürger zu verbessern.

Entsprechende politische Ansätze wären ausgerichtet an solchen Zielen, also "challenge-driven" oder "mission-driven" – und das auch in Deutschland bzw. Europa verstärkt umzusetzen bzw. wahrzunehmen, wäre auch aus meiner Sicht eine große Hilfe. Der Beitrag hier ist Auftakt von Mockers neuer Kolumnen-Reihe, die sich genau mit diesen Ansätzen beschäftigen wird – es werden also viele konkrete Beispiele folgen. Aber auch allein der Artikel hier ist extrem wertvoll für alle, die sich fragen, wie wir aus Elitenprojekt-Fallen herauskommen. 

"Zielgeleitete" Politik kann Digitalisierung zum gesamtgesellschaftlichen Projekt machen

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Kommentare 2
  1. Frederik Fischer
    Frederik Fischer · vor mehr als 5 Jahre

    Dass es 2019 noch so einer Forderung bedarf....

    1. Cornelia Daheim
      Cornelia Daheim · vor mehr als 5 Jahre

      Ja, ist verrückt. Aber halt schon nötig - denn ein gesamtgesellschaftlicher Diskurs ist es bei dem Thema momentan nicht, und auch bei vielen "Entscheidungsträgern", ob nun aus Politik oder Wirtschaft, herrscht erschreckend oft eine reaktive Haltung vor. Und "mission-driven policy approaches" (siehe die Arbeit von Mazzucato) haben sich bisher in meiner Wahrnehmung nicht flächig durchgesetzt - oder man merkt es nicht, was ja auch nicht der Sinn der Sache wäre.

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