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Redakteur für das Games-Bookazine WASD und Computerspiel-Experte vor verschiedensten Bücherregalen im TV und Radio. Daneben doziert er regelmäßig auf Tagungen und Festivals sowie an Hochschulen mit Fokus auf digitale Spiele. Seine Texte über die Teilhabe an virtuellen Welten, die Ideologie von Spielmechaniken und die Kultur von Computerspielen erscheinen unter anderem in wissenschaftlichen Fachpublikationen, in diversen Kulturmagazinen sowie bei ZEIT ONLINE. Damit er nicht nur vor dem Monitor hockt, trägt das bekennende Sozialhilfekind die Kritik an unfairen Regelsystemen ebenso zurück in die gesellschaftliche Realität. Ihn interessieren Diskurse der ökonomischen Nützlichkeit marginalisierter Gruppen und die Bedingungen des »Mitspielens« am soziokulturellen Leben.
Was er sonst noch so treibt, lässt sich auf seinem Blog nachlesen: www.schauanblog.de
Das Thema »Free2Play« ist in der Spielkultur fast schon ein alter Hut. Die Industrie macht seit Jahren beachtliche Umsätze damit, ihre Software kostenlos anzubieten und dann Stück für Stück den Anreiz zu erhöhen, dennoch Geld für In-Game-Gegenstände zu bezahlen. Sei es, um die Spielerfahrung zu individualisieren, den Schwierigkeitsgrad zu verringern, Wartezeit zu überbrücken oder exklusive Inhalte zu genießen. Fast schon ein kleines Wunder, dass die sogenannten »Micropayments« nicht schon längst im großen Stil in anderen Kulturbereichen eingesetzt werden, schließlich könnte man auch problemlos kostenlose eBooks mit kostenpflichtigen Updates, Bonuskapiteln und Komfortfeatures ausrüsten.
Für das Wirtschaftsmagazin brand eins führt Christoph Koch noch einmal niedrigschwellig in das Thema ein. Neben den grundsätzlichen Vor- und Nachteilen für Nutzer und Produzenten sowie den schmutzigen Tricks der Industrie, macht er vor allem auch auf einen besonders wichtigen Aspekt aufmerksam. Unter den vermeintlich fairen Bedingungen von Free2Play werden Spiele (und jede andere Form digitaler Kultur) von permanenten Kosten-/Nutzen-Abwägungen durchdrungen. Der Selbstzweck von Unterhaltung und Kulturgenuss geht zwischen verlockenden Angeboten verloren:
Die Frage ist jedoch, ob sich durch das F2P-Konzept das Wesen der Spiele insgesamt verändert hat. Ob es statt auf Unterhaltung inzwischen nur noch auf Geduld und Selbstbeherrschung ankommt. Wer Spiele wie „World of Tanks“, „Candy Crush Saga“ oder „Clash of Clans“ spielt, wird permanent mit verlockenden Abkürzungen konfrontiert: „Warte 48 Minuten, bis dein Magier wieder einsatzbereit ist – oder heile ihn sofort für 37 Diamanten“; „hoffe darauf, dass über Nacht kein anderer Spieler deine Burg überfällt und dein Gold klaut – oder schütze dich für 0,99 Euro.“ Was eigentlich ein Zeitvertreib sein sollte, wird zum ewigen Marshmallow-Test.
Quelle: Christoph Koch Bild: Ika Künzel brandeins.de
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