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Kurator'in für: Fundstücke Kopf und Körper Klima und Wandel
Ich bin in Singen am Hohentwiel geboren und lebe in Potsdam. Schreibe Radiofeature für den Deutschlandfunk und für die Sender der ARD. Bin Mitgründer des Bremer Hörkinos. Seit nun fast 19 Jahren stellen wir in Bremen ein Radiofeature der Öffentlichkeit vor.
www.bremer-hoerkino.de
Seit Wochen stelle ich fest, nicht nur anhand der Diskussion um die Panzerlieferung in die Ukraine, dass die Berichterstattung in vielen Medien ein wenig einseitig pro Waffenlieferungen an die Ukraine daherkam. Mich ärgert das wirklich sehr, obwohl ich für Waffenlieferungen in die Ukraine bin, weil die Ukraine für mich ein Recht auf Selbstverteidigung hat. Aber ich will auch Gegenpositionen hören, will meine eigene Meinung infrage stellen, will mich auseinandersetzen.
In der Auswahl von Gesprächen und Kommentaren geht es zumeist darum, warum Deutschland nicht schneller Waffen in die Ukraine liefert. Und häufig steht dann die Zögerlichkeit des Kanzlers in der Kritik. Als wäre das an sich etwas Negatives, dass da an verantwortlicher Stelle jemand zögert, nachdenkt und sich Gedanken darüber macht, welche Konsequenzen immer weitergehende Waffenlieferungen nach sich ziehen könnten. Ich bin ganz froh, dass nicht Friedrich Merz Kanzler ist, sondern Olaf Scholz.
Der Hörer Dieter Reeg des Deutschlandfunks ist, wie wir in der Diskussion erfahren, nicht der einzige, der mehr Pluralität in den Medien über den Umgang mit Waffenlieferungen in die Ukraine erwartet. Nun hat die DLF-Moderatorin Brigitte Baetz eine halbe Stunde mit ihm und dem Abteilungsleiter Aktuelles im Deutschlandunk, Friedbert Meurer, diskutiert – und das war hochinteressant. Und auch überfällig.
"Meine Kritik bezieht sich auf die Berichterstattung über den Ukraine-Krieg und insbesondere, weil es auch aktuell ist, die Berichterstattung über die deutschen Waffenlieferungen an die Ukraine. Ich war in dem Zusammenhang in der letzten Zeit oft sehr erstaunt, verwundert und teilweise auch verärgert darüber, wie tendenziös über dieses Thema berichtet wurde und wenn ich sage tendenziös, dann meine ich damit, dass die Berichterstattung oder in der Berichterstattung oft so getan wurde, als gäbe es nichts anderes als diese Waffenlieferung. Und das hat sich eben sehr zugespitzt dieses Muster bei der Lieferung der Leopard-Panzer und leider müssen wir befürchten, deshalb ist es auch ein wichtiges Thema für mich, dass es jetzt weitergeht, es wird ja schon diskutiert über Kampfjets."
Friedbert Meurer antwortet dem Hörer Dieter Reeg aus Frankfurt. Er erklärt, warum der Deutschlandfunk die Frage nach Waffenlieferungen in den aktuellen Sendungen so zentral in den Mittelpunkt stellt. Aber er geht auch der Kritik daran nicht aus dem Weg:
"Herr Reeg, Sie stehen mit der Kritik gar nicht alleine. In den letzten 14 Tagen beantworte ich täglich zwei Stunden lang Hörermails, die alle in die Richtung gehen, wie Sie das formuliert haben und teilweise noch drastischer. Ich hab mir hier mal ein paar Zitate notiert: "Ich höre immer nur Schreie nach Panzer bei Ihnen. (...)" Oder: "Sie entpuppen sich immer mehr als Propaganda-Maschine der zunehmenden Kriegsmaschinerie, einfach widerwärtig." Wir werden wahnsinnig unter Feuer genommen, das gebe ich zu. Das ist so. Das finde ich, was ich grade vorgelesen haben, als zu starken Tobak. Ich gebe auch einiges zu, Herr Reeg, ich glaube in der ersten Woche der Kampfpanzer-Diskussion haben wir fast ausschließlich Leute interviewt, die für die Leopard-Lieferung waren. Das hängt damit zusammen, dass wir unsere Aufgabe sehen, den Verantwortlichen nachzuspüren. (...)"
So beginnt das Gespräch zwischen dem Hörer und dem Redakteur des Deutschlandfunks. Eine sachliche und kontroverse Diskussion. Sie hören sich zu und gehen aufeinander ein. Ein gutes, spannendes und auch notwendiges halbstündiges Gespräch über ein Thema, das uns leider noch eine längere Zeit beschäftigen wird.
Quelle: Brigitte Baetz Bild: imago / StockTrek... www.deutschlandfunk.de
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"Als wäre das an sich etwas Negatives, dass da an verantwortlicher Stelle jemand zögert", lamentiert Charly Kowalczyk im Teaser zu diesem Piqd, und zwar hinsichtlich der weit verbreiteten Kritik an Olaf Scholz. Der Zusammenhang: Es gebe zu wenig Pro und Contra in den Medien zur Frage der Lieferung schwerer Waffen an die Ukraine.
Na klar ist es gut, hierbei Pro und Contra abzuwägen, in den Medien selbstverständlich, und auch seitens Scholz. Nur: Wenn jeder Tag ohne diese schweren Waffen das Leid in der Ukraine vergrößert und verlängert, dann ist Zögern eben sehr wohl negativ. Und wenn so viel auf dem Spiel steht, dann muss ein Krisen- und Expertenstab im Kanzleramt in der Lage sein, das in – aber höchstens! – einer Woche entscheidungsreif zu dengeln. Die wesentlichen Kriterien für diese Entscheidung liegen ja längst vor.
Und dass in den Medien vorwiegend "pro Panzer" geschrieben wird, KÖNNTE ja auch daran liegen, dass diese Debatte inzwischen inhaltlich alles hervorgebracht hat und unterm Strich die Argumente für ausreichende Waffenlieferungen zu einem Sieg der Ukraine eben überzeugender sind. Dass das nicht so eindeutig ist wie bei der Diskussion darum, ob die Erde eine Scheibe ist, liegt in der Natur der Sache, ändert aber nichts daran, dass man nicht das Immergleiche dutzende Male wiederkäuen muss.
Toller Beitrag! Der Hörer argumentierte hoch logisch, und klug! Sehr zivilisiert geführt von beiden Seiten!!
Wer die „ Vierte Gewalt“ gelesen hat, weiß wie diese Mainstreambildung zustande kommt. „ Die Politik kann sich nicht an der Meinung der Bürger orientieren „- woran dann????
Seymon Hersh, Danile Ganser, Christian Wehrschütz- wenn wir diese Leute ausblenden, oder als Quelle für Spot und Diffamierung nutzen, verliert der Mainstreamjournalismus seine Daseinsberechtigung.
Gerne würde ich die Vita Ihrer „ Ukraineexperten“ lesen!
Wenn sogar wieder Alice Schwarzer die Stimme des Volkes sein muss, und den mind. 50% der Leute wieder eine Stimme gibt….
Wie weit ist ein Land in den Gedanken frei, dass noch eine fremde Militärmacht auf seinem Staatsgebiet hat? Wenn die Selben die Energieader des Gastlandes gesprengt haben? Schweigen und abtauchen.
Nur wenn die Mainstreammedien schweigen, holt sich der Bürger die Info über das Internet. Das Vertrauen in die klassischen Medien ist damit leider verloren gegangen.