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Benedikt Sarreiter ist Mitglied des Redaktionsbüros Nansen & Piccard, schreibt für verschiedene Medien, ist Textchef des Schweizer du-Magazins und hat 2015 mit Paul-Philipp Hanske das Buch "Neues von der anderen Seite. Die Wiederentdeckung des Psychedelischen" bei Suhrkamp veröffentlicht. Er lebt in München.
Kurzer, unterhaltsamer Text zu der Kunst, andere unter den Tisch zu saufen. Michael Fontaine, Professor für Altphilologie, blickt weit zurück und findet im Mittelalter erste Anzeichen für Wettbewerbe im Trinken. Wein bis zur Besinnungslosigkeit konsumieren war wohl ein weit verbreiteter Sport damals. In Deutschland, so Fontaine, tranken die Menschen sechsmal mehr Wein als heute. Das spiegelt sich auch in der Kunst dieser Zeit wider. Etwa in den Texten der Carmina-Burana-Anthologie. Zitat:
Säuft die Herrin, saufen Herren, säuft der Ritter, saufen Pfaffen, säuft mal dieser, saufen jene, säuft der Knecht mitsamt der Magd, säuft, wer quirlig, säuft, wer träge, säuft, wer blond säuft, wer brünett säuft, wer sesshaft, säuft, wer fahrend; säuft der Trottel, säuft der Weise. Säuft der Arme und der Kranke, säuft im Bann der Unbekannte, säuft das Kind und säuft der Alte, säuft der Bischof, der Dekan säuft, säuft die Schwester, säuft der Bruder, säuft die Greisin, säuft die Mutter. Säuft mal diese, säuft auch jener, saufen hundert, saufen tausend. S’reichen nicht sechshundert Münzen, wo sie Mass um Mass noch müssen hinter ihre Binden giessen.Trinken wir auch frohen Mutes, sagen Völker gar nichts Gutes: dass wir davon dürsten werden.
Säufer waren sie also alle. Das führte dazu, dass man zum Zeitvertreib nach den Meistersäufern suchte. Mitte des 16. Jahrhunderts veröffentlichte der bayerische Autor Vincentius Opsopoeus dann ein Buch zur Kunst des Trinkens, es hieß "De arte bibendi libri tres". Darin beschreibt er zwar hauptsächlich, wie man maßvoll mit Alkohol umgehen kann, doch auch, wie man Trinkspiele gewinnt. Fontaine zitiert daraus folgende Passage.
When your opponent is: already getting sick of it; saying the wine’s making his stomach turn and an intense flush is breaking out on his face; shouting abuse at the waiters nearby for giving him bigger drinks than others; slurring his speech and leaving words unfinished; sick and repeatedly asking the barmaids for help; constantly slurping his drink; spitting the wine out; dribbling alcohol from his wet mouth, and cleverly dumping his wine out (secretly or openly): those are the signs of a drinker on the ropes. The flame is out; his earlier gung-ho attitude has lost its steam. Give him alcohol, pressure him!
Opsopoeus empfiehlt, nun nur noch große Flaschen zu bestellen. Der Gegner sei kurz vor der Niederlage. So gewinnt man also. Deutschland, so scheint es jedenfalls, ist schon lange eine Wiege des exzessiven Trinkens. Woran das wohl liegt?
Quelle: Michael Fontaine Bild: Photo Josse/Bridg... EN www.historytoday.com
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