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Benedikt Sarreiter ist Mitglied des Redaktionsbüros Nansen & Piccard, schreibt für verschiedene Medien, ist Textchef des Schweizer du-Magazins und hat 2015 mit Paul-Philipp Hanske das Buch "Neues von der anderen Seite. Die Wiederentdeckung des Psychedelischen" bei Suhrkamp veröffentlicht. Er lebt in München.
Es ist ein Lebensentwurf, den man sich als sexuell aktiver Mensch nicht vorstellen kann. Keine körperliche Liebe ein Leben lang. Skepsis schlägt Menschen, die ihn wählen, entgegen. Im Geheimen machten sie es ja doch oder vergriffen sich dann halt an Schutzbefohlenen. Aushalten könne man sowas ja nicht. Edmund Waldstein ist Zisterzienser-Mönch und erklärt in diesem Text, was es heißt im Zölibat zu leben und warum er sich für diesen Weg entschieden hat. Wenn man ihn gelesen hat, versteht man diesen Weg besser und vor allem die spirituelle Suche, die das mönchische Leben beinhaltet:
The celibate life is not a matter of repressing and sublimating erotic energy (contrary to what some monastic psychologists would have us believe), but rather of becoming aware of a deeper loneliness, a deeper longing below the surface level of our emotional lives.
Diese Einsamkeit beträfe uns alle. In der christlichen Lehre kann man sie nur in der spirituellen Vereinigung mit Gott überwinden. Und am ehesten erreicht man sie, wenn man in sich geht, in der Kontemplation:
I believe that human beings can never be truly fulfilled except in God, and that there is therefore a very deep spiritual loneliness that we all share, a loneliness that springs from our being far from God in this life. We human beings have a tendency to flee from this pain at the center of our souls. As Blaise Pascal noted in his Pensées, the restless pursuit of pleasure and excitement is often an attempt to divert ourselves from our own misery. The monastic life is all about drawing back from that diversion—entering into a silence and monotony that allows us to really feel the pain of our spiritual loneliness. So that then we can let that pain be healed in the relation to God.
Es ist interessant, Waldsteins Worte zu lesen, denn sie ähneln an manchen Stellen Berichten von Leuten, die die gerade so hippe Vipassana-Meditation hinter sich haben. 10 Tage schweigen und sich mit sich selbst konfrontieren. Letztlich geht es immer um das gleiche: Strikter Ausschluss der äußeren Welt, um inneren Frieden zu finden.
Quelle: Edmund Waldstein, O.Cist. EN thepointmag.com
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Interessant. Es bleibt aber die Frage, weshalb das Zölibat nicht einfach eine freiwillige Lebensform sein kann -- auch für Priester.
Ich musste bei diesem Text an die Skulptur der "Verzückung der heiligen Teresa" von Bernini denken. Die Heilige hat darin einen Gesichtsausdruck, als sei sie kurz vor dem Orgasmus. Ich mag diese Skulptur sehr. https://en.wikipedia.o...
Bin übrigens eine, die so einen hippen Vipassana-Kurs gemacht hat. Bevor es cool war, okay? Ist klar ;)