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Sanna Marin, finnische Ministerpräsidentin: kein Humor für Populisten
Journalistin, Musikerin
Barbara Streidl, geboren 1972, ist Journalistin, u.a. für den Bayerischen Rundfunk in München. Für Piqd bestritt sie gemeinsam mit Katrin Rönicke für eine Weile den Piqd Podcast. Ihr Buch „Wir Alphamädchen“, das sie 2008 mitveröffentlichte, sorgte für immense Medienresonanz und hat die feministische Debatte auf gesamtgesellschaftlicher Ebene neu eröffnet. 2011 erschien ihr Buch „Kann ich gleich zurückrufen? Der alltägliche Wahnsinn einer berufstätigen Mutter“; 2015 ihre Streitschrift „Lasst Väter Vater sein“. 2018 erscheint ihr kapitalismuskritisches Buch in der 100-Seiten-Reihe bei Reclam über "Langeweile", in derselben Reihe erscheint 2019 das Buch "Feminismus". Streidl ist Vorstand von Frauenstudien München e.V., einer Organisation, die für Veranstaltungen zwischen Neuer Frauenbewegung und Alphamädchen verantwortlich zeichnet. Gemeinsam mit Susanne Klingner und Katrin Rönicke war sie im "Lila Podcast" zu hören.
Sie wird wie eine Mischung aus Laurie Penny und Greta Thunberg beschrieben, die finnische Ministerpräsidentin Sanna Marin: die ehemalige Lokalpolitikerin aus Tampere im Süden Finnlands wird 2019 zur jüngsten Ministerpräsidentin weltweit.
"Sie verkörpert eine neue Spezies in der Spitzenpolitik: Sie ist nicht einfach nur eine Frau. Sie ist auch noch außergewöhnlich jung, außergewöhnlich schön – und Mutter eines zweijährigen Kindes."
Auch wenn ich finde, dass diese Zuschreibungen eigentlich geschlechtsneutral gesehen werden sollten, ist mir natürlich klar, dass sie in der Geschichte der Spitzenpolitikerinnen manch Karriere behindert haben. In jedem Fall scheint Marin eine Menge Selbstbewusstsein zu haben, und sogar eine Rechtspopulistin sagt über die sozialdemokratische Marin:
"Sanna Marin ist eine extrem gute Rednerin. Sie ist gut für das Land."
Das kann man auch in diesem Video von 2016 (noch vor der Ministerpräsidentur) erleben – nein, ich kann kein Finnisch, erkenne aber, dass Marin offensichtlich weiß, was zu tun ist.
Finnland hat übrigens nach dem Ende des Kalten Kriegs den Landesvorrat an Desinfektionsmitteln und Schutzmasken nicht wie andere Länder abgebaut, lese ich dann noch im Spiegel. In Sachen Corona heißt es von Sanna Marin, Finnland würde weiter wissenschaftlicher Expertise folgen. Humorlosigkeit sei ihr Mittel gegen Populismus, heißt es in der Zeit. Und offensichtlich das Ernstnehmen von wissenschaftlichen Fakten.
Quelle: Caterina Lobenstein Bild: Zeit Artikel kostenpflichtig zeit.de
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Ein Reporter vom Y-Kollektiv konnte die finnische Bildungsministerin und Linken-Chefin Li Andersson Anfang des Jahres begleiten. Sehenswerter Film, ca. 17 min. https://www.youtube.co...
ich glaube der Satz von der humorlosgkeit gegen Populismus meint eher, dass man sich von Populisten nichts mehr gefallen lässt: nicht wegen der angeblich so ernst zu nehmenden sorgen und auch nicht nur mit Humor nehmen müssen als intelligente / arrogante Bewältigungsstrategie ...
aber Sanna Marin ist schon erfrischend...
Ich hoffe, dass das Sanna Marin nicht richtig beschreibt.
"Radikale Humorlosigkeit" ist hier Sprachmüll. Radikal bedeutet von der Wurzel, vom Ursprung her. Zusammen mit Humorlosigkeit ergibt es keinen positiven Sinn.
Ich kenne niemanden, der positiv in der Politik wirkte, der vollkommen humorlos war/ist. Das Humorlosigkeit irgendwann einmal ein positives Rezept in der Politik war, ist mir nicht bekannt. Welche Ausnahmen übersah ich?