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Feminismen

Quatsch! Klaus Theweleit lässt sich nicht vor den Karren des Antifeminismus spannen

Barbara Streidl
Journalistin, Musikerin
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Barbara StreidlMontag, 02.12.2019

„Toxische Männlichkeit“, der „alte weiße Mann“ - um diese kritischen Ideen, die Buzzwords des Jahres und ihre Verankerung in der feministischen Bewegung geht es in diesem Interview, das die Neue Zürcher Zeitung mit dem Soziologen und Autoren Klaus Theweleit geführt hat:

Hand aufs Herz: Finden Sie den Begriff der «toxischen Männlichkeit» übertrieben?

Damit geht das Interview los.

Nun ist Klaus Theweleit offensichtlich ein guter Zuhörer (einer, der - wie hier berichtet - sich gegen die Anschuldigungen von Frau Margarete Stokowski einsetzt und den Vorwurf, sie würde nicht mal im Regen aufhören zu diskutieren und im „Geschlechterkampf keine Pause machen“ als „Schwachsinn“ bezeichnet) und merkt, wenn er vor einen antifeministischen Karren gespannt werden soll.

Und so antwortet er ohne „?“ gefragt nach dem „Feindbild des «alten, weissen Mannes»“ und Aussagen wie „«alle Männer sind sexistisch»“ als auch einen Ratgeber gegen toxische Männlichkeit der American Psychological Association:

Ich weiss nicht, ob es das sehr oft gibt.

So was wird eben in neuen und alten Medien veröffentlicht. Aber die veröffentlichte Meinung ist nicht die öffentliche Meinung. Ich glaube nicht, dass solche Ansichten unter Frauen sehr verbreitet sind. Ich halte das für Quatsch.

Solche Ratgeber sind doch ebenfalls Quatsch. Da gucke ich auch nicht rein. Ratgeber sind die ratgebende Form von Dummheit. Ganz einfach. Und ich denke, die meisten Zeitgenossen tun es mir gleich.

Auch die Psychologen nehmen das doch nicht ernst.

und dann noch:

Ich glaube, Sie sitzen da einfach einem Journalisten-Fehler auf.

Weitere schöne Sätze gibt es in der Neuen Zürcher Zeitung. Danke, Klaus Theweleit!

Quatsch! Klaus Theweleit lässt sich nicht vor den Karren des Antifeminismus spannen

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Kommentare 10
  1. Achim Engelberg
    Achim Engelberg · vor 5 Jahren

    Unlängst versuchte ich, das Besondere, die Stärken wie Schwächen dieses Werks zu beleuchten.
    https://www.piqd.de/us...
    Aus der Tatsache der zahlreichen Interviews mit ähnlichen Antworten, die sich kaum ändern, versuchen viele Interviewer irgend etwas Neues aus Theweleit herauszulocken. Das ist auch in dieser Runde erfolgreich misslungen.

    1. Barbara Streidl
      Barbara Streidl · vor 5 Jahren

      Guter Hinweis.

  2. Monika Kienle
    Monika Kienle · vor 5 Jahren

    Leider sind in seinem Denken auch einige Ungereimtheiten.
    Das kollektive Gedachtnis à la Jung sei ein Konstrukt, aber 12.000 Jahre Gewaltgeschichte.

    Oder Veränderung entsteht in der Famili. Aber die Familie ist doch ungemein von den Rahmenbedingungen abhängig und somit von der Politik und dem gesellschaftlichen Wandel.

    Beinahe hätte ich OK Boomer geantwortet.

    1. Meike Leopold
      Meike Leopold · vor 5 Jahren

      Das ändert nichts daran, dass diese Form von Journalismus in meinen Augen völlig unprofessionell ist und nur das Interesse verfolgt, den Gesprächspartner zu demontieren. Zudem bin ich der Ansicht, dass Theweleit immer noch ein Solitär ist mit seinem Werk "Männerphantasien", das heute so relevant ist wie zur Zeit seiner Erscheinung

    2. Dirk Liesemer
      Dirk Liesemer · vor 5 Jahren

      @Meike Leopold Ich sehe es eher so, dass die Interviewerin konsequent eine rhetorische Gegenpostion bezieht, die es Theweleit ermöglicht, seinen Standpunkt deutlich zu machen. Ihm wird ja immer noch ausreichend Raum gegeben, alles zu zurechtzurücken.

    3. Barbara Streidl
      Barbara Streidl · vor 5 Jahren

      Na ja, OK Boomer passt zu Theweleit (Jahrgang 1942) nun nicht wirklich.
      Sein Gesamtwerk jetzt anhand von Antworten in einem kurzen Interview zu dekonstruieren, erscheint mir auch recht weit hergeholt.

    4. René Walter
      René Walter · vor 5 Jahren

      >Aber die Familie ist doch ungemein von den Rahmenbedingungen abhängig und somit von der Politik und dem gesellschaftlichen Wandel.

      Was Theweleit anscheinend vollkommen verkennt, ist die gesellschaftlich konstituierende und synchronisierende Funktion von Massenmedien. Es ist ja nicht so, dass Journalisten und Kommentatoren Dinge aufschreiben und die interessieren niemanden, so wie er es im Interview darstellt. Medien bilden den gesamtgesellschaftlichen Diskurs ab und schaffen Orientierungspunkte, die einfach so wegzuwischen ist schlichtweg sachlich falsch und leider bricht die Interviewerin das Thema genau an der Stelle ab, wo es interessant wird. Schade.

  3. Meike Leopold
    Meike Leopold · vor 5 Jahren

    Boa, ist mir das Interview auf die Nerven gegangen! Die Dame hat mir leider auf Twitter nicht geantwortet, als ich sie fragte, was für ein Problem sie eigentlich genau hat. Ein Erkenntnisinteresse hat sie jedenfalls nicht gezeigt.

    1. Barbara Streidl
      Barbara Streidl · vor 5 Jahren

      Strange...

    2. Monika Kienle
      Monika Kienle · vor 5 Jahren · bearbeitet vor 5 Jahren

      Sie arbeitet bei NZZ! Ich fand es super, dass sie ihn mit ihrer Ideologie so krass konfrontiert hat. Er steht als Sieger da, aber in Teilen hat er eben auch nur Schulterzucken gehabt.

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