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Kurator'in für: Fundstücke Volk und Wirtschaft Liebe, Sex und Wir Feminismen
Antje Schrupp ist Politikwissenschaftlerin, Journalistin und Sachbuchautorin. Sie beschäftigt sich vor allem mit der politischen Ideengeschichte von Frauen und insbesondere mit feministischer Wirtschaftsethik. Ihr aktuelles Buch "Reproduktive Freiheit. Eine feministische Ethik der Fortpflanzung" erschien 2022. Sie bloggt unter www.antjeschrupp.com.
Kaum ein feministisches Thema erregt die Gemüter so sehr, wie die Verwendung von geschlechtsvielfältigen Begriffen oder anderen Formen des "Genderns".
In diesem Interview erläutert der Sprachwissenschaftler Anatol Stefanowitsch, welche Bedeutung die bewusste Arbeit an der Sprache für gesellschaftliche Bewegungen hat - neben Alternativen zum durchgängigen Maskulinum ist hier auch die Suche nach neuen Bezeichnungen für alte rassistischer Begriffe zu nennen. Sprechen ist Handeln, es besteht eine Wechselwirkung zwischen dem Symbolischen und der Welt: Deshalb zieht Weltveränderung unweigerlich auch Sprachveränderung nach sich, während die Art und Weise des Sprechens wiederum auf die Welt zurückwirkt.
Von rechts werden solche Versuche derzeit unter dem Label der „Identitätspolitik“ diffamiert. Stefanowitsch erläutert, warum dieser Vorwurf nicht zieht: Denn eine Welt, in der alle Menschen gleich und frei sprechen konnten, ohne dass ihre soziale Identität – etwa ihr Geschlecht – eine Rolle gespielt hätte, gab es nie. Vielmehr gab es früher nur eine Identität, die zählte, eben die des weißen (bürgerlichen) Mannes. Alle anderen waren, nun ja, eben andere, nicht die Norm.
Diese Zeiten sind heute, auch dank des Feminismus, vorbei. Diese Veränderung schlägt sich natürlich auch in der Sprache nieder. Die Diskussionen darüber sind nicht immer einfach und notwendigerweise kontrovers – daran, dass sie geführt werden, führt aber kein Weg vorbei.
Quelle: Anatol Stefanowitsch, Stephan Kosch, Reinhard Mawick zeitzeichen.net
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Ich finde es sehr merkwürdig, dass er den Vorwurf, dass die Identitätspolitiker*innnen "unser Denken kontrollieren wollen" erst zurückweist, aber dann eigentlich erklärt, warum "die Mehrheitsgesellschaft" das mitunter und zu Recht genau so sehen muss.
Die Frage "mit welchem Recht sich die Mehrheitsgesellschaft zum Normalfall macht" (Zitat), ist doch komplett absurd, das ist reine Statistik. Und wenn dann eine sich selbst differenzierende und differenzierbare Minderheit, die man "als Mitglied der Mehrheitsgesellschaft vielleicht noch gar nicht wahr- oder ernstgenommen hat" (Zitat), egal welche, den Anspruch erhebt, a) differenziert wahrgenommen zu werden *und* gleichzeitig genauso zu sein wie die Mehrheit (also gleichzeitig Sichtbarkeit von bestimmten Differenzkategorien schaffen *und* diese Differenzkategorien entschärfen will bzw. deren Bedeutung als im Mehrheitsweltbild als rein ästhetisch definieren will), bei diesem Vorgehen aber b) ihre eigenen (in diesem Fall sprachlichen) sozialen Praktiken als Norm für die Mehrheit setzen will - wie soll die Mehrheit das logisch anders empfinden als eben den Versuch, das mehrheitliche Denken beeinflussen zu wollen?
Denn genau darum geht es doch, *genau darum muss es doch auch für solchen Aktivismus gehen*. Denn der einzige Weg für eine solche Minderheit, die Mehrheit zur Akzeptanz des eigenen Anspruchs zu bewegen, ist doch, der Mehrheit zu verdeutlichen, und so einen sozialen Verinnerlichungsprozess anzustoßen, dass die Inklusion der Minderheit in die Mehrheit bei gleichzeitiger Beibehaltung einer dann rein ästhetischen Differenzierung eine notwendig Konsequenz der Prinzipien des Mehrheitsweltbilds ist, während die Aufrechterhaltung der bestehenden ausschließenden Differenzkategorie den Prinzipien des Mehrheitsweltbilds widerspricht.