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Volk und Wirtschaft

Was heißt schon arm? Drei Portraits.

Antje Schrupp
Politikwissenschaftlerin, Journalistin
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Antje SchruppSamstag, 13.05.2017

Es gibt viele verschiedene Definitionen von Armut. Üblicherweise gilt als arm, wer weniger als 60 Prozent des Durchschnittseinkommens zur Verfügung hat. Aber eine rein rechnerische, aufs Geldeinkommen bezogene Definition reicht eigentlich nicht aus. Denn auch viele andere Faktoren spielen dabei eine Rolle.

Manche Leute, die rechnerisch arm sind, fühlen sich gar nicht so oder kommen auch objektiv ganz gut über die Runden. Andere liegen zwar oberhalb der definitorischen Grenze, haben aber dennoch nicht immer das Lebensnotwendige. Gerade was soziale Teilhabemöglichkeiten betrifft, so entscheidet sich viel an der Frage, ob man auf stabile Beziehungsnetze bauen kann oder nicht. Wichtig ist auch, ob der Geldmangel ein Dauerzustand ist oder ob die Betreffenden Hoffnung haben (können), dass es irgendwann wieder aufwärts geht.

Diese für den Grimme Online Award nominierte Reportage porträtiert drei „Fälle" von Armut: Ein 72-Jähriger Rentner, der seit einem geschäftlichen Ruin vor zwanzig Jahren von Sozialhilfe lebt, eine sechsköpfige Familie, die vor allem mit bürokratischen Hürden der „Familienpolitik" kämpft, eine Hartz-IV-Aufstockerin, die von sich sagt, dass sie eigentlich genug zum Leben hat.

Das ist lesenswert und regt darüber an, neu über Armut und wie wir sie definieren wollen, nachzudenken. 

Was heißt schon arm? Drei Portraits.

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