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Machine Learning: Leben im Zeitalter der künstlichen Intelligenz

Anja C. Wagner
Bildungsquerulantin
Zum Kurator'innen-Profil
Anja C. WagnerDonnerstag, 04.07.2019

Was uns fehlt hier in Deutschland, ist eine positive Sicht auf unsere möglichen Zukünfte in Digitalien. Alle digitalen Entwicklungen werden erst einmal streng beäugt. Und von hiesigen Expert*innen gerne abfällig zur Seite gewischt. Wenn z. B. hierzulande über künstliche Intelligenz (KI) oder Machine Learning (ML) gesprochen wird, dann braucht man aus Sicht dieser Expert*innen mindestens ein Informatik-Studium. Hat man das nicht, kann man gerade noch über FakeNews und Ethik sprechen, aber dann ist bittschön Ruhe. 

Überhaupt, was uns seitens der Amis als "KI" verkauft wird, ist eh nur stumpfsinniges Auswendiglernen, keine "wirkliche" Intelligenz, wie sie uns tollen Menschen zu eigen ist. Von daher. Ruhig Blut. "Wir Deutschen" schaffen das schon, unsere Industrie zu vernetzen. Wartet nur ab ...

Derweil kann man sich diese kurzweilige Video-Doku von Wired anschauen. Da wird ein Blick auf das autonome Fahren und das Smart Home geworfen, die vernetzte Landwirtschaft ins Visier genommen, die empowernden Potenziale für Menschen mit Beeinträchtigungen gezeigt und wie Kinder bereits jetzt dort (!) zum vernetzten Denken geführt werden. Es ist ein frischer, positiver Film - nicht so dystopisch, wie dies in hiesigen Dokumentationen gerne daher kommt.

Und sehen wir es doch mit den Augen von Sebastian Thrun, unserem Vorzeige-Deutschen im Silicon Valley: 

Die wichtigste Aufgabe der KI sei vielleicht, uns von der Bürde wiederholter Arbeit zu befreien. Dadurch haben wir dann mehr Zeit, uns um die wesentlichen Dinge des Lebens zu kümmern. 

Na, bitte, geht doch! Nur ein Stichwort habe ich bei diesem Video vermisst: Bei aller Tech-Gläubigkeit fiel kein einziges Mal das Wort "Klima" ...  

Prädikat: Sehenswert! 

--

Wer den Film mit den automatisch übersetzten, deutschen Untertiteln sehen will, kann hier nachschauen, wie man dies in YouTube einstellt. Man versteht das dann ganz okay.

Machine Learning: Leben im Zeitalter der künstlichen Intelligenz

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Kommentare 2
  1. Stefan Dierkes
    Stefan Dierkes · vor mehr als 5 Jahre

    Die gesamte Doku macht aber doch eher skeptisch: finanziert von Mccann, einer der größten Werbeagenturen der Welt? Mit dem Wissen wird dann auch klar, warum die 44 Minuten sich eher wie ein Werbeclip als ein journalistischer Beitrag anfühlen.

    Warum wurden die Akteure nicht zumindest mal mit den Kritikpunkten, oder überhaupt Fragen, konfrontiert. Sie reden ausschließlich davon, wie großartig das Leben mit AI wird. Das wird ja wohl kaum so eintreten. Kein Wort darüber, wie AI dabei helfen wird, wirklich wichtige Dinge anzugehen: Armut, Klimawandel,...

    Viel zu oft war das Prädikat für AI nur "Macht effizienter". Wem hilft das denn? Alles in allem nur der Wirtschaft. Durch AI haben wir mehr Zeit, uns auf die wesentlichen Dinge zu konzentrieren. Welche wären das denn?

    1. Anja C. Wagner
      Anja C. Wagner · vor mehr als 5 Jahre

      Klar kann man von einem Beitrag mehr Pro und Kontra verlangen, aber im Netz kann man sich auch wechselseitig ergänzen. Einfach selbst einen guten Beitrag produzieren und darauf aufsetzen. Im übrigen muss man das Denken nicht selbst abstellen. Also, wie lauten denn die eigenen Antworten auf die gestellten Fragen? Und dass KI „nur“ der Wirtschaft dient, ist gleichfalls reduziert. Beispiele werden ja einige angeführt, die man weiterdenken kann...

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