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Kurator'in für: Klima und Wandel Volk und Wirtschaft
Journalistin und Buchautorin mit Fokus auf Klima, Umwelt und Lateinamerika. Seit Oktober 2022 feste Freie beim neuen Briefing Climate.Table, das von Berlin aus über die globale Klimakrise und -politik berichtet. Von 2006 bis 2020 war ich Redakteurin bei ZEIT ONLINE: zuerst Finanz-, dann Wirtschaftsredakteurin, schließlich Redakteurin im Ressort Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Seit 2021 arbeite ich freiberuflich. Basis: Hamburg.
Über meine Reisen durch Mexiko und Kolumbien sind zwei Bücher erschienen: Von Kolumbien und davon, wie schwer es ist, ein Land nach jahrzehntelangem Krieg zu befrieden, handelt "Wer singt, erzählt – Wer tanzt, überlebt", erschienen 2017 im DuMont Reiseverlag. Das Buch "Niemand liebt das Leben mehr als wir", 2019 im gleichen Verlag erschienen, erzählt von der Vielfalt Mexikos. Gemeinsam mit der Rechtsanwältin Roda Verheyen habe ich außerdem ein Buch über Klimaklagen geschrieben. "Wir alle haben ein Recht auf Zukunft" ist 2023 bei dtv erschienen.
Vorab: Es ist nicht ungewöhnlich, dass es im Amazonas um diese Jahreszeit brennt. In der Regel verhindert zwar die hohe Feuchtigkeit im Wald Feuer, aber im Juli/August beginnt die Trockenzeit. Dann brennt es bis November, mit einem Höhepunkt im September, schreibt die Nasa, deren Satelliten die Feuer seit Jahren dokumentieren.
2019 ist ihr zufolge das "most active fire year in that region since 2010" – wohl nicht wegen der Trockenheit, sondern eher wegen gezielter Rodungen:
August 2019 stands out because it has brought a noticeable increase in large, intense, and persistent fires burning along major roads in the central Brazilian Amazon, explained Douglas Morton, chief of the Biospheric Sciences Laboratory at NASA’s Goddard Space Flight Center. While drought has played a large role in exacerbating fires in the past, the timing and location of fire detections early in the 2019 dry season are more consistent with land clearing than with regional drought.
Allen, die mehr darüber wissen wollen, wie die Regierung von Präsident Jair Bolsonaro die Rodungen vorantreibt, empfehle ich die jüngsten Texte von ZEIT-Redakteur Thomas Fischermann (hier, hier und hier) aus Brasilien. Übrigens brennt es nicht nur dort.
Warum das so gefährlich ist? Der Amazonas-Regenwald ist eine der wichtigsten Kohlendioxidsenken der Erde, und wie Georg Ismar im Tagesspiegel schreibt, sind in den vergangenen 50 Jahren 17% abgeholzt worden. Dieser Wald erzeugt seinen eigenen Regen und erhält sich dadurch selbst, doch durch die Rodungen gerät der Wasserhaushalt durcheinander, und es gibt Hinweise, dass das jetzt schon passiert.
Irgendwann, wenn die abgeholzte Fläche ein bestimmtes Maß überschreitet, kippt der Wasserkreislauf. Dann regnet es nicht mehr genug, der Wald trocknet aus und schrumpft ganz ohne menschliches Zutun. Eine Savanne entsteht. Lange dachte man, der Kipppunkt liege bei 40% Abholzung. Die hier gepiqte Studie sagt: Es sind eher 20% bis 25%. Davon sind wir nicht mehr allzu weit entfernt.
Quelle: Thomas E. Lovejoy, Carlos Nobre EN advances.sciencemag.org
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