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Ich beschäftige mich seit vielen Jahren journalistisch mit dem Spannungsfeld Medien, Technik und Gesellschaft. Ich habe Krautreporter gegründet, war vorher unter anderem Chefredakteur der deutschen Wired und habe das Digital-Ressort bei Focus Online aufgebaut und geleitet. Ich bin außerdem Gründer und Herausgeber des Journalismus-Thinktanks vocer. Ich mag Gedrucktes und lese trotzdem fast alles digital.
Wie geht es weiter mit dem Journalismus? Und wo wird seine Zukunft erfunden, wenn es die überhaupt gibt? Nun, die nötige Erneuerung der Branche findet zumindest nicht in journalistischen Start-ups statt, sagt der Kommunikationswissenschafter Christopher Buschow. In einem Blog-Beitrag beim österreichischen Standard berichtet er von seinen Forschungsergebnissen, in denen er Neugründungen im Journalismus nur wenig Innovationskraft bescheinigt.
Buschows Untersuchung von 15 Medien-Start-ups (Hinweis: Darunter auch das von mir mitgegründete Krautreporter - der Autor der Studie hatte mich dazu interviewt) zufolge kranken diese zumindest im deutschsprachigen Raum daran, dass sie zwar mit viel Optimismus und Verantwortungsgefühl starten, aber am Ende nichts bewegen, da sie von traditionellen Wertvorstellungen getrieben sind, meist aus homogenen Gruppen mit klassischer Ausbildung bestehen – und so sozialisiert sogar Geschäftsmodelle der selbst nach Orientierung suchenden Tageszeitungen übernehmen. Dazu kommt laut Buschow noch eine "Macher-Perspektive", die eher auf die Produktion von journalistischen Inhalten ausgerichtet ist, als auf die wirtschaftliche Rentabilität und Weiterentwicklung des Unternehmens. Und zuletzt würden die Gründer oft in Doppelaufgaben zwischen Inhalt und Verwaltung zeitlich aufgerieben.
Auch wenn darin einige Wahrheit schlummert: Es ist ein schon beinahe dystopisches Bild, das Buschow zeichnet. Ich vermute mal, dass dies der nötigen Verkürzung (und Vermarktung) seiner Forschungsergebnisse in diesem Text geschuldet ist. Denn es gibt natürlich noch eine andere – also meine – Perspektive auf das Thema: Die Ära der journalistischen Start-ups hat gerade erst begonnen.
Quelle: Christopher Buschow Bild: republik.ch derstandard.at
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ich gebe zu, ich bin grundsätzlich positiv gestimmt, wenn Journalisten ein eigenes Startup gründen wollen. Da schwingt oft sehr viel Idealismus mit. Leider scheitern sehr viele dieser Startups daran, ihren Idealismus in ein dauerhaft funktionierendes Geschäftsmodell zu übersetzen. Insofern stimme ich dem Tenor des Artikels zu. Gut gefällt mir der letzte Absatz, der den Blick nach vorne richtet, indem er "mehr und clevere Anschubfinanzierung für journalistische Experimente, eine stärkere Sensibilisierung für Unternehmertum in der Journalistenausbildung, ein Abbau von Bürokratie- und Verwaltungsaufwand" fordert. Das Media Lab Bayern und die mibb - Medienkompetenz- und Innovationsförderung
Berlin-Brandenburg sind zwei gute Beispiele dafür.
Buschow hat recht mit seinem Pessimismus, fürchte ich. Auch, weil guter wie wirtschaftlich erfolgreicher Journalismus viel Arbeit macht, also Geld kostet. Fraglich, ob der Atem der meisten Start Ups lang genug ist, um ihren Anspruch aufrecht halten zu können.
Dazu kommt: Zeitungen und Magazine leiden darunter, dass die Leser heute oft genauso gut oder sogar besser über andere Kanäle bedient werden. Das Problem trifft Medien-Start-Ups doch genauso - welchen Mehrwert können sie bieten, den weder die etablierten Medien, ob Print oder digital, noch Blogs etc. liefern? Okay, Krautreporter natürlich ausgenommen ;)