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Kurator'in für: Flucht und Einwanderung Literatur Fundstücke Zeit und Geschichte
Dissertation über John Berger (Dr. phil.). Seine Essays und Interviews, seine Reportagen und Rezensionen erscheinen u. a. in Neue Zürcher Zeitung, Blätter für deutsche und internationale Politik, Sinn und Form, Jacobin und Lettre International. Als Historiker wertet er den in der Berliner Staatsbibliothek vorliegenden Nachlass seines Vaters aus. So erschienen »Die Bismarcks. Eine preußische Familiensaga vom Mittelalter bis heute« (2010, zusammen mit Ernst Engelberg) oder die von ihm herausgegebene Neuedition von Ernst Engelbergs »Bismarck. Sturm über Europa« (2014). Als Buchautor publizierte er zuletzt das literarische Sachbuch »An den Rändern Europas« (2021).
Vor siebzig Jahren starb Stalin. Sein Tod war ein Weltereignis. In der arte-Mediathek kann man bis nächstes Jahr, genauer: bis zum 29. Februar 2024, einen Mehrteiler sehen, der von der Länge genau die Stunde Sendezeit entspricht, die bei vergleichbaren Jahrestagen üblich war und wohl noch ist.
Anders als beim 50. oder 60. Erinnerungstag gibt es keine Zeitzeugen mehr, sondern es wird Trickfilm mit historischen Filmaufnahmen montiert. Entlang der letzten Tage des Diktators gibt es Tiefenbohrungen in bestimmte Lebensabschnitte.
Anders als noch vor 10 Jahren liest und hört man aufgrund des Ukrainekriegs immer wieder von der Aktualität des Stalinismus.
Und in der Tat ist mit MEMORIAL die wichtigste Organisation zur Auseinandersetzung mit Stalins Taten und seinen Folgen kurz vor der Ausweitung der Kriegszone verboten worden.
Aber ist das tatsächlich noch so aktuell?
Der Film beginnt in Moskau, am 28. Februar 1953, auf einer Datscha am Rande der sowjetischen Hauptstadt. Hier lebt der Diktatur einen Großteil seiner Zeit; am Abend schart der Gewaltherrscher wie oft seine vier engsten Vertrauten um sich - zum letzten Mal.
Bald darauf erleidet Stalin einen Schlaganfall. Hilflos liegt er da und niemand traut sich ohne ein Signal sein Zimmer zu betreten. Zu viele selbst aus seinem inneren Kreis fielen dem Terror zum Opfer, weil sie angeblich etwas Falsches taten.
Als endlich die Ärzte gerufen werden, ist es schon zu spät und die Kämpfe um seine Nachfolge beginnen.
Zwei Lager stehen sich gegenüber: Beria und Malenko sowie Chruschtschow und Bulganin. Im Kreml wird die Macht schon mal unter den vier Gefolgsleuten neu verteilt. Am Sterbebett erleben die Anwesenden ein letztes Aufbäumen des Diktators.
Der 5. März 1953 ist Stalins Todestag. In der zentralen Zeitung Prawda und anderen Medien wird einen Tag später sein Tod bekannt gegeben. Am 7. und 8. März war es das Nachrichtenereignis weltweit.
Dichter schrieben Gedichte zum Tod des Diktators; so der einst große expressionistische Schriftsteller Johannes R. Becker, der als DDR Kulturminister nicht der Schlechteste war, aber nun linientreue Texte verfasste. Unfreiwillig komisch ist die auszugsweise Lesung aus DEM EWIGLEBENDEN, die auf den 9. März 1953 datiert ist.
Das heutige Russland benutzt den Stalinismus als angebliches Vorbild, verbietet die Auseinandersetzung mit dem Stalinismus, aber es ist keine stalinistische Renaissance.
Es benutzt auch Elemente anderer Diktaturen. Deshalb sucht der Politikwissenschaftler Claus Leggewie in einem Radioessay im Deutschlandfunk eine Antwort auf die Frage: Was hat Putins Regime mit Faschismus und Stalinismus gemein?
Es geht hier aber weniger um die Beschreibung eines individuellen oder kollektiven Charakters als um Merkmale und Dynamiken eines Herrschaftsregimes, in dem – so meine These – ein stalinoider Kern und eine faschistoide Außenhülle zu erkennen sind. Was beim gegenwärtigen Russland an Hitler-Deutschland und an die Sowjetunion erinnert und wie diese Mischung eine neue Variante totalitärer und imperialer Herrschaft hervorgebracht hat, möchte ich im Folgenden erörtern. Die krampfhafte Vermeidung des Faschismusvorwurfs ist dabei eine ebenso große Gefahr wie dessen Inflationierung.
In der NZZ gibt es einen Gastkommentar, in denen die Wirtschaftswissenschaftler Reiner Eichenberger und David Stadelmann erläutern, wie der Gewaltherrscher im Kreml und seine Bande historische Erzählungen und vor allem den Krieg benutzen, um vom eigenen kolossalen Versagen abzulenken und entwickeln eine Gegenstrategie.
Bei allen Unterschieden der Betrachtungen scheint eins gewiss:
Stalins Diktatur hat Folgen bis heute, aber sie sind indirekter als allgemein angenommen.
Quelle: Jürgen Ast, Martin Hübner, Johannes R. Becher, Claus Leggewie u. a. www.arte.tv
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