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Zeit und Geschichte

Gestern & Heute: Ein Außenseiter, der filmisch gewann

Achim Engelberg
Dr. phil.
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Achim EngelbergSamstag, 01.06.2024

Es ist eine schockierende Nachricht: Thomas Heise, Filmemacher, Autor und jahrelang Direktor der Sektion Film- und Medienkunst in der Akademie der Künste ist mit 68 Jahren verstorben.

Nun bleibt sein Film "Heimat ist ein Raum aus Zeit" aus dem Jahr 2019 sein letzter. Im Nachruf von Susanne Lenz heißt es dazu:

In dreieinhalb Stunden erzählt Heise auf assoziative, einen ganz in ihren Bann schlagende Weise anhand von Briefen, Tagebucheinträgen, Aufzeichnungen und einer Fülle weiteren Archivmaterials die Geschichte seiner Familie über vier Generationen nach. Dieser Film ist ein Monument des 20. Jahrhunderts, mit zwei Weltkriegen, dem Holocaust, den zusammengebrochenen und neu entstandenen Systemen.

Hier kann man den Film über eine deutsch-jüdische Familie in der Mediathek der Bundeszentrale für politische Bildung sehen.

Lesenswert ist der Blogeintrag des Regiekollegen Christoph Hochhäusler, in dem es heißt:

Sein Film MATERIAL (2009) gehört für mich zu den Schlüsselfilmen der deutschen Filmgeschichte. Ich werde nie die Szene vergessen, in der Häftlinge in den letzten Tagen der DDR an die Welt da draussen appellieren, man möge sie in dieser Zeit des Umbruchs nicht vergessen.

Hier ist er auf Vimeo zu sehen. Aber auch andere Arbeiten findet man dort wie das herausragende Feature: Widerstand und Anpassung – Überlebensstrategie, ein Gespräch mit dem Schauspieler Erwin Geschonneck, produziert für den Rundfunk der DDR 1987, verboten, gesendet im DeutschlandRadio Berlin 1989

Weitere Filme von Thomas Heise gibt es in der Mediathek der Bundeszentrale für politische Bildung; darunter seine Trilogie, in der er Verwerfungen der Neuvereinigung anhand rechter Jugendlicher in Halle-Neustadt darstellt: STAU – Jetzt geht’s los (1992), Neustadt (Stau – Der Stand der Dinge) (2007), Kinder. Wie die Zeit vergeht (2007). Sie alle haben den Blick von unten, dort, wo Geschichte erlitten und als Geschichten erzählt wird.

Hier ein Gespräch, wo ihn Tanja Runow 2020 für den Deutschlandfunk befragte.

Der Nachruf von Matthias Dell in der ZEIT endet mit der Mitteilung, dass Thomas Heise:

gemeinsam mit Peter Badel (Kamera) und Johannes Schmelzer-Ziringer (Ton) begonnen (hatte, A. E.), auf der Straße vor seiner Tür einen neuen Film zu drehen. Der Titel: Übergang.

Gegen Schluss der erste Satz des Nachrufs von Hannah Pilarczyk im Spiegel:

Er habe seine Filme entlang der Frage konzipiert, was die Menschen in 300 oder 400 Jahren an unserer Gegenwart noch interessieren könnte, hat der Dokumentarfilmregisseur Thomas Heise einmal im Interview mit dem SPIEGEL erzählt.

Im Nachruf ist das Interview verlinkt. Hier zeigt sich die Besonderheit, die ihn zum Außenseiter und Klassiker machte. Es ist der Stachel gegen geschichts- und traditionsvergessene Aufgeregtheiten des Zeitgeistes.

Wer das 20. Jahrhundert in Deutschland und Mitteleuropa verstehen will, sehe diesen Außenseiter, der künstlerisch gewann.

Hier noch weitere Nachrufe:

In der FAZ nennt Bert Rebhandl den kurzen Film "Imbiss Spezial" als herausragenden Zeugnis des Umbruchs von 1989 (in der Mediathek der bpb kann man ihn sehen); im Filmdienst zeigt Dietrich Leder ihn als Intellektueller in der Tradition von Brecht und Heiner Müller. In einem zweiten (!) Nachruf im SPIEGEL bringt uns Gerd Kroste, ein Weggefährte Heises, den Menschen näher.

Gestern & Heute: Ein Außenseiter, der filmisch gewann

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Kommentare 1
  1. Achim Engelberg
    Achim Engelberg · vor 24 Tagen

    Und hier noch ein anschaulicher Nachruf von Matthias Dell:
    https://www.cargo-film...

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