Kanäle
Jetzt personalisiertes
Audiomagazin abonnieren
Log-in registrieren
forum verwendet Cookies und andere Analysewerkzeuge um den Dienst bereitzustellen und um dein Website-Erlebnis zu verbessern.

handverlesenswert

Kluge Köpfe filtern für dich relevante Beiträge aus dem Netz.
Entdecke handverlesene Artikel, Videos und Audios zu deinen Themen.

Du befindest dich im Kanal:

Technologie und Gesellschaft

Nachhaltiger bauen mit Pilzen

1E9 Magazin
Denkfabrik für die Zukunft: Magazin, Community und Events rund um neue Technologien.
Zum Kurator'innen-Profil
1E9 MagazinMittwoch, 21.10.2020

Allein die Produktion von Zement ist für acht Prozent der weltweiten CO2-Emmissionen verantwortlich. Insgesamt sorgt die Konstruktion und der Unterhalt von Gebäuden für mehr als ein Drittel des Ausstoßes. Da ist es an der Zeit, nach neuen Materialien und Formen des Bauens zu suchen. Und genau das macht der Architekt Ian Fletcher von der Leeds School of Architecture, der in diesem Artikel erklärt, welchen Baustoff er für besonders vielversprechend hält: Pilze. 

Ein alternatives Baumaterial wird aus Pilzen gewonnen: Myzelkomposit. Dieser Stoff wird durch das Wachstum von Myzel gewonnen – den seilartigen Geweben, aus denen der Stamm und das Wurzelwerk von bestimmten Pilzen besteht. Myzel besteht wiederum aus einem Geflecht von Fädenzellen, den so genannten Hyphen, die als natürliches Bindemittel fungieren und zu riesigen Geflechten, den so genannten Myzelien, heranwachsen. Diese wachsen, indem sie etwa Nährstoffe aus landwirtschaftlichen Abfällen verdauen, während sie sich mit der Oberfläche des Abfallmaterials verbinden und als natürlicher, sich selbst zusammensetzender Klebstoff wirken. Der gesamte Prozess basiert auf biologischem Wachstum und nicht auf teuren, energieintensiven Herstellungsverfahren.

Wegen dieser Eigenschaften wird seit einigen Jahren damit experimentiert, wie man landwirtschaftliche Abfälle nutzen kann, um Myzelmaterialien für die Bauwirtschaft "heranzuziehen" – die im Übrigen am Ende biologisch abbaubar und außerdem recht feuerfest und wärmeisolierend sind. Erste Projekte, die beweisen, was mit Myzel möglich ist, gab es bereits.

Bereits heute wird Myzelmaterial auf verschiedene und durchaus erfinderische Weise bei Bauprojekten eingesetzt. Erwähnenswert wäre da das New Yorker Architekturbüro The Living, das einen Hy-Fi genannten Turm aus Myzel für den Innenhof des Ausstellungszentrums PS1 des MoMA in New York entworfen hat. Der im Rahmen des Young Architects Program entworfene Bau zeigt gut das Potenzial dieses biologisch abbaubaren Materials, das aus landwirtschaftlichen Abfällen und Zuchtpilzen gewonnen und in Ziegelformen gewachsen ist.

Die Forschung von Ian Fletcher zielt darauf ab, Pilzmaterialien zu entwickeln, die mit den jeweils lokal vorhandenen Abfallquellen hergestellt werden können. In Yorkshire ist das zum Beispiel Weizenstroh. Und: Für tragende Teile eines Gebäudes sieht er die Pilzgeflechte nicht. 

Mein Hauptziel ist die Entwicklung des Materials für den Einsatz als nichttragender Werkstoff. Zum Beispiel für Innenwände oder als Fassadenverkleidung. Das Material weist nämlich ähnliche strukturelle Eigenschaften wie Holz auf. Die Entwicklung von Myzelmaterial aus lokal beschaffbaren und landwirtschaftlichen Abfällen könnte die Abhängigkeit der Bauindustrie von anderen Baustoffen verringern und ihren CO2-Fußabdruck verkleinern. Sie hat das das Potential, zu einer wichtigen Kraft beim Aufbau neuer Bioindustrien im ländlichen Raum zu werden, eine nachhaltig wachsende Wirtschaft mitzugestalten und neue Arbeitsplätze zu schaffen.
Nachhaltiger bauen mit Pilzen

Möchtest du kommentieren? Dann werde jetzt kostenlos Mitglied!

Bleib immer informiert! Hier gibt's den Kanal Technologie und Gesellschaft als Newsletter.

Abonnieren

Deine Hörempfehlungen
direkt aufs Handy!

Einfach die Hörempfehlungen unserer Kurator'innen als Feed in deinem Podcatcher abonnieren. Fertig ist das Ohrenglück!

Öffne deinen Podcast Feed in AntennaPod:

Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.

Öffne deinen Podcast Feed in Apple Podcasts:

Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.

Öffne deinen Podcast Feed in Downcast:

Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.

Öffne deinen Podcast Feed in Instacast:

Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.

Öffne deinen Podcast Feed in Apple Podcasts:

Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.

Öffne deinen Podcast Feed in Podgrasp:

Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.

Bitte kopiere die URL und füge sie in deine
Podcast- oder RSS-APP ein.

Wenn du fertig bist,
kannst du das Fenster schließen.

Link wurde in die Zwischenablage kopiert.

Öffne deinen Podcast Feed in gpodder.net:

Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.

Öffne deinen Podcast Feed in Pocket Casts:

Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.