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Redakteur für das Games-Bookazine WASD und Computerspiel-Experte vor verschiedensten Bücherregalen im TV und Radio. Daneben doziert er regelmäßig auf Tagungen und Festivals sowie an Hochschulen mit Fokus auf digitale Spiele. Seine Texte über die Teilhabe an virtuellen Welten, die Ideologie von Spielmechaniken und die Kultur von Computerspielen erscheinen unter anderem in wissenschaftlichen Fachpublikationen, in diversen Kulturmagazinen sowie bei ZEIT ONLINE. Damit er nicht nur vor dem Monitor hockt, trägt das bekennende Sozialhilfekind die Kritik an unfairen Regelsystemen ebenso zurück in die gesellschaftliche Realität. Ihn interessieren Diskurse der ökonomischen Nützlichkeit marginalisierter Gruppen und die Bedingungen des »Mitspielens« am soziokulturellen Leben.
Was er sonst noch so treibt, lässt sich auf seinem Blog nachlesen: www.schauanblog.de
Fan-Communitys und die Plattformen, auf denen sie sich bewegen, haben ein Problem: rechtsextreme Strömungen haben Internet-affine Popkultur wie Comics oder Games längst als Spielfeld für so genannte »Metapolitik« erkannt. Es wird ein Kulturkampf geführt, bei dem vermeintlich harmlos und spielerisch Einstellungen und Ideologien an etablierte Meme, Fankulturen und Plattformen angedockt werden. Widerstand gibt es selten, schließlich halten solche Netzkulturen viel auf »free speech«. Selbst offen rechtsextreme Inhalte werden akzeptiert, ist ja schließlich nur Spaß/Satire/Ironie. Über ein besonders herausstechendes Beispiel schreibt Kaitlyn Tiffany für The Atlantic. Unter »Bronies« – männlichen Fans der Zeichentrickserie My Little Pony: Friendship Is Magic – hat sich schleichend eine veritable Nazi-Kultur entwickelt, inkl. Nazi-Ponys auf dem Fan-Art-Imageboard Derpibooru.
“Derpibooru became a playground for the right-wing posters [from /mlp/] who could upload their art,” Blake Henry, a 27-year-old musician and a My Little Pony fan—known as Wootmaster in fandom spaces—told me. Around the same time, a blog called My Nationalist Pony started attracting a readership. Its author, who was known only as Buttercup Dew, wrote at length about My Little Pony as a subculture—“as implicitly white as NASCAR, country music, and the Republican Party”—that could be used to spread white-nationalist ideas. The show became an alt-right in-joke, and stayed that way, spreading, for a time, to the little-known white-nationalist spaces on Tumblr as well.
Doch es regt sich zunehmend Widerstand in der Community. Im Kontext der #BlackLivesMatter-Bewegung entstehen eigene Pony-Kreationen und die Besitzer von Derpibooru bemühen sich um ein Mindestmaß an Moderation. Dabei werden jedoch exemplarisch die Schwierigkeiten des Wandels deutlich, wenn sich eine Fankultur zuvor über Jahre auf ein naives Verständnis von Meinungsfreiheit berufen hat und sich trotz klarer gegenteiliger Anzeichen als unpolitisch versteht. Antifaschismus muss sich plötzlich gegen den Ruf als »Spaßbremse« rechtfertigen. Auch bis ein offen rassistisches und verschwörungsideologisches Reddit-Forum wie The_Donald endlich gelöscht wurde, streichen so viele Jahre ins Land.
Members who want to tear the fan community away from the active racists will also have to disentangle themselves from a long-held commitment to anything-goes uploading and a willful ignorance of the significance of political imagery. […] A fandom that used to “ignore” politics is now being asked to acknowledge that it actually has made political choices—by valuing the “free speech” of some over the comfort and safety of many others.
Quelle: Kaitlyn Tiffany Bild: Roman Zaika / Pau... EN | Artikel kostenpflichtig www.theatlantic.com
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