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Redakteur für das Games-Bookazine WASD und Computerspiel-Experte vor verschiedensten Bücherregalen im TV und Radio. Daneben doziert er regelmäßig auf Tagungen und Festivals sowie an Hochschulen mit Fokus auf digitale Spiele. Seine Texte über die Teilhabe an virtuellen Welten, die Ideologie von Spielmechaniken und die Kultur von Computerspielen erscheinen unter anderem in wissenschaftlichen Fachpublikationen, in diversen Kulturmagazinen sowie bei ZEIT ONLINE. Damit er nicht nur vor dem Monitor hockt, trägt das bekennende Sozialhilfekind die Kritik an unfairen Regelsystemen ebenso zurück in die gesellschaftliche Realität. Ihn interessieren Diskurse der ökonomischen Nützlichkeit marginalisierter Gruppen und die Bedingungen des »Mitspielens« am soziokulturellen Leben.
Was er sonst noch so treibt, lässt sich auf seinem Blog nachlesen: www.schauanblog.de
Im Atlantic lässt die Artikelreihe »Metropolis Now« aktuell verschiedene Autoren über den Einfluss moderner Technologie auf urbane Räume zu Wort kommen. Unter anderem den Science-Fiction-Autor Bruce Sterling, der sich bissig über das Buzzword »Smart City« hermacht. Glücklicherweise liest sich sein Rant nicht nur unterhaltsam, sondern bietet auch einige kluge Gedanken:
However, the cities of the future won’t be “smart,” or well-engineered, cleverly designed, just, clean, fair, green, sustainable, safe, healthy, affordable, or resilient. They won’t have any particularly higher ethical values of liberty, equality, or fraternity, either. The future smart city will be the internet, the mobile cloud, and a lot of weird paste-on gadgetry, postgresed by City Hall, mostly for the sake of making towns more attractive to capital.
Die utopische Idee der »schlauen« Stadt verspricht die Vernetzung sämtlicher Infrastruktur, um sie effektiver nutzen und verteilen zu können. Doch mit Blick auf die Politik von Apple, Google oder Baidu sieht Sterling nicht, wie sich diese Utopie einlösen sollte. Besonders nicht, weil die »Schlauheit« vieler Städte vor allem darin besteht, sich für die Ansiedlung der digitalen Unternehmen attraktiv zu machen. Soziale Ungleichheit, Umweltverschmutzung, Kriminalität – all das bekommt nur einen Software-Anstrich:
The “bad part of town” will be full of algorithms that shuffle you straight from high-school detention into the prison system. The rich part of town will get mirror-glassed limos that breeze through the smart red lights to seamlessly deliver the aristocracy from curb into penthouse. […] These aren’t the “best practices” beloved by software engineers; they’re just the standard urban practices, with software layered over. […] People could have it otherwise, technically, if they really wanted it and had the political will, but they don’t. So they won’t get it.
Derweil entstehen rund um die Welt neue, lebenswerte Städte. Nur »smart« sind die halt nicht.
Quelle: Bruce Sterling EN theatlantic.com
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