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Technologie und Gesellschaft

The End of Trust und Douglas Rushkoffs Psychologie der Memes

René Walter
Grafik-Designer, Blogger, Memetiker | goodinternet.substack.com

Irgendwas mit Medien seit 1996, Typograph, Grafiker, Blogger. Ask me anything.

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René WalterDienstag, 27.11.2018

Ich habe heute Morgen einige Texte aus McSweeneys Buch „The End of Trust“ gelesen, eine Anthologie aus Artikeln über das Verhältnis von Technologie zu Gesellschaft und Individuum. Das Buch ist insgesamt sehr mit den Auswirkungen von Überwachungstechnologien beschäftigt, die mich zwar auch, aber eher am Rande interessieren. 

Nur einer der Texte beschäftigt sich mit dem, was ich für unsere zeitgenössischen, innergesellschaftlichen Konflikte für essenziell halte: Die Verzerrung der gegenseitigen, individuellen Wahrnehmung durch Social Media Mechanismen und Memetik.

Douglas Rushkoff, der als einer der ersten Richard Dawkins Wortschöpfung „Meme“ auf neue Medien anwendete, berichtet darin vom „Media Virus – My Problem Child“ und dieser Text alleine ist den Erwerb (oder den kostenlosen Download) des Buches wert. (Ich habe den Text, der wie das ganze Buch unter CC-Lizenz steht, auf meinem Blog dokumentiert: 

https://nerdcore.de/2018/11/27/the-end-of-trust-and-douglas-rushkoffs-psychology-of-memes/)


Weitere AutorInnen sind die 4chan-Forscherin Gabriella Coleman, SciFi-Autor Cory Doctorow, Überwachungs-Künstler Trevor Paglen oder NSA-Leaker Edward Snowden.

The End of Trust und Douglas Rushkoffs Psychologie der Memes

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Kommentare 3
  1. Jannis Brühl
    Jannis Brühl · vor fast 6 Jahre

    faszinierend - aber ist das belegt? "In the contentious social media surrounding elections, the most racist and sexist memes are reposted less by their advocates than by their outraged opponents [ed: This is what I call „Outrage Memetics“]. "

    1. René Walter
      René Walter · vor fast 6 Jahre

      Das belegt im Grunde jede Netzwerkanalyse von jeder viralen Aufregung ever, man muss nur auf die Graphen von etwa Luca Hammer schauen und sieht jedes mal einen mehr oder weniger großen Kern von Accounts, die die „Original-Offense“ teilen, umgeben von einem zwei bis dreimal so großen „Outrage-Schwarm“. Gibt jede Menge Gründe dafür (Virtue Signaling, „Identity Fusion“ oder Tribalismus).

      Dazu zeigen Studien, dass wir „Wut über moralische Vergehen“ weit öfter sharen, als „Fun“ oder „interessante Dinge“. Ich glaube aber, Rushkoff hat an dieser Stelle unpräzise formuliert: Wir teilen bei Empörung nur selten den Original-Inhalt, den Sachverhalt selbst transportieren wir allerdings immer und erhöhen damit „die Energie“ der Empörungswelle und die Aufmerksamkeit.

      Eine reine Studie mit nackten Zahlen habe ich allerdings nicht. Sollte mal jemand machen.

    2. René Walter
      René Walter · vor fast 6 Jahre

      Kaum hatte ich den Comment abgeschickt, lese ich das in einem neuen Paper über Viral Outrage: https://journals.sagep...

      „Online remarks deemed offensive often trigger an outpouring of outrage extending far beyond the poster’s immediate social circle. Observers typically admire people who take a stance against injustice (Walker & Hennig, 2004), who refuse to complete a racist task (Monin, Sawyer, & Marquez, 2008), or who punish free riders in public-goods games (Barclay, 2006; Raihani & Bshary, 2015). Confronting injustice, from this perspective, is a praiseworthy and righteous act (Rattan & Dweck, 2010) that sustains human cooperation (Czopp, Monteith, & Mark, 2006; Fehr & Gächter, 2002).“

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