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Seit 2005 ist er mit verschiedenen Projekten im Internet aktiv. Er gründete twitkrit.de und die Twitterlesung, organisierte verschiedene Veranstaltungen und betreibt den populären Podcast wir.muessenreden.de. Anfang 2010 begann er das Blog CTRL-Verlust zuerst bei der FAZ, seit September auf eigene Faust, in dem er über den Verlust der Kontrolle über die Daten im Internet schreibt. Seine Thesen hat er im Oktober 2014 auch als Buch veröffentlicht: Das Neue Spiel, Strategien für die Welt nach dem digitalen Kontrollverlust.
Sagt alles ab: die Russen warn's! Die haben die Fake News erfunden. Damals '82. Putin macht da einfach weiter wo die Sowjets aufgehört haben und deswegen haben wir heute das ganze Chaos.
So ungefähr geht das Narrativ der New York Times in ihrer dreiteiligen Videoserie. Sie geht den Ursprüngen der "Active Measures"-Kampagnen des KGB nach, die falsche Nachrichten über die USA zu streuen versuchten und das auch mit großem Erfolg schafften: der erste Teil der Serie befasst sich z.B. mit der Verschwörungstheorie, die USA hätten in ihren Laboren den HI Virus gezüchtet, um ihre schwarze Bevölkerung zu dezimieren. Ein erfolgreich gepflanzter KGB-Hoax.
Ja, die Videos sind gut recherchiert und erzählen eine spannende Geschichte. Deswegen sind sie trotz allem zu empfehlen.
Sie machen aber ein grundsätzlicheres Problem journalistischer Berichterstattung deutlich. Den Drang - und manchmal Zwang - komplexe Zusammenhänge auf ein Narrativ runterzubrechen. In diesem Fall, das gesamte Problem der Fake News auf eine Ursünde des KGB zu reduzieren. Das ist in seiner Unterkomplexität selbst schon "Fake News".
Ja, die Russen haben sich an dem Verbreiten von Fake News und Verschwörungstheorien beteiligt, aber nein, sie waren nicht die Einzigen, nicht mal die primären Treiber. Ja, der KGB hat bereits in den 80er Jahren Desinformationskampagnen gefahren, aber nein, sie haben das nicht erfunden. Emser Depesche, anyone?
Das Fake News-Phänomen ist eine Mischung aus "immer schon da gewesen", "durch Veränderung der Öffentlichkeitsstruktur im Internet begünstigt" und ist am besten mit psychologischen Effekten wie "motivated Reasoning" "Identity protective Cognition" erklärbar. Irgendwo spielen dort auch wieder strategische Züge aller möglichen Akteure mit rein und ja, auch die der Russen, die aber vor allem die verstandenen Effekte als Hebel benutzen.
Die Story, die die NYT hier aber zu verkaufen versucht, erzählt viel mehr über die inhärenten strukturellen Probleme des Journalismus, als über Fake News.
Quelle: Adam B. Ellick, Adam Westbrook EN nytimes.com
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Hier übrigens die Sichtweise von piqerin Michaela Maria Müller, die die Dokumentation positv bewertet:
https://www.piqd.de/ze...
Hab die Doku noch nicht gesehen und kann dazu (noch) nichts sagen. Den letzten Absatz möchte ich aber unterstreichen. Mir erscheinen die strukturellen Probleme des Journalismus ohnehin momentan als die größere Story. Fehlende Diversität, werbeabhängige Geschäftsmodelle, mangelnde Relevanz, Tiefe und Mehrwert - alles nicht neu, aber im neuen Licht.