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Redakteur für das Games-Bookazine WASD und Computerspiel-Experte vor verschiedensten Bücherregalen im TV und Radio. Daneben doziert er regelmäßig auf Tagungen und Festivals sowie an Hochschulen mit Fokus auf digitale Spiele. Seine Texte über die Teilhabe an virtuellen Welten, die Ideologie von Spielmechaniken und die Kultur von Computerspielen erscheinen unter anderem in wissenschaftlichen Fachpublikationen, in diversen Kulturmagazinen sowie bei ZEIT ONLINE. Damit er nicht nur vor dem Monitor hockt, trägt das bekennende Sozialhilfekind die Kritik an unfairen Regelsystemen ebenso zurück in die gesellschaftliche Realität. Ihn interessieren Diskurse der ökonomischen Nützlichkeit marginalisierter Gruppen und die Bedingungen des »Mitspielens« am soziokulturellen Leben.
Was er sonst noch so treibt, lässt sich auf seinem Blog nachlesen: www.schauanblog.de
Mit ihrem Buch Kill all Normies hat die irische Kommunikationswissenschaftlerin Angela Nagle im vergangenen Jahr einen Überraschungshit gelandet. Mit viel beißendem Humor und reichlich anekdotischer Evidenz beschreibt sie darin den Aufstieg der Neuen Rechten aus den modrigen Feuchtbiotopen des Internets sowie die Rolle, die der postmodernen Linken dabei als miesepetrigem Katalysator zufällt. Diese Nacherzählung aktueller Kulturkämpfe liest sich stets unterhaltsam, jedoch nicht immer so neutral, wie Nagle ihr Buch gerne verstanden wissen will. Dazu mangelt es neben der Vergleichbarkeit vieler Anekdoten schlicht an verbindlichen Zahlen. Aber dennoch ist Kill all Normies eine der wichtigsten Veröffentlichung zu diesem Thema. Im transcript Verlag ist soeben auch eine deutsche Übersetzung erschienen. Und bei 54Books hat Angela Nagle im Interview jüngst über einige ihrer Thesen gesprochen:
Einerseits entspringt Gemeinschaftsbildung einem positiven Impuls, andererseits setzt die Vorstellung einer Gemeinschaft, so schön sie auch ist, einen Außenseiter voraus – eine Person, die diese Gemeinschaft dadurch definiert, indem sie nicht zu ihr gehört. Eine der interessantesten Sachen, die man bei Online-Subkulturen beobachten kann, ist dass sie davon besessen sind, ihre Grenzen zu überwachen: Wer gehört zu uns, wer nicht? Sobald neue Menschen hinzukommen, wird noch enger zusammengerückt und der Eintritt in die Subkultur wird schwieriger.
Diese subkulturellen Prozesse der Ausgrenzung im Internet traten erstmals durch Bewegungen wie #GamerGate oder zuletzt durch #ComicsGate prominent an die Oberfläche und wirken sich unlängst ebenso auf die politische Sphäre aus. Nagle lässt jedoch auch am linken Online-Tribalismus kein gutes Haar, was ihr heftige Kritik von Kolleg*innen eingebracht hat. Letztlich liegt ihre Sympathie wohl beim »Normie«, jenem Durchschnittsmenschen, der zu keinem »Stamm« gehört, trotzdem nicht getötet werden sollte und »für den es sich politisch zu kämpfen lohnt«.
Quelle: Bernhard Pirkl und Tijan Sila 54books.de
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also wer das nicht lesen will!? Ich jedenfalls schon. Danke für den Hinweis!
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