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Technologie und Gesellschaft

Fake-Profile haben auch LinkedIn erreicht. Und sie sehen gut aus.

Anna Wittmann
Lektorin bei piqd

Medienwissenschaft und russische Philologie in Regensburg, Prag, Berlin.

Mag Text und Bild und Feminismus.
Und Igel.

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Anna WittmannSonntag, 24.04.2022

Bots und Fake-Profile auf Social Media sind uns wohl vertraut und machen durch Desinformation und Trolling regelmäßig Schlagzeilen. Nun haben sie es auch in die Berufswelt geschafft. Auf LinkedIn wurden in einer Analyse über 1.000 Profile (wahrscheinlich nur ein winziger Anteil) entdeckt, die keine realen Personen sind und die Deepfakes als Profilfotos nutzen. AI, die diese Porträts generiert, ist frei zugänglich und wird zunehmend besser. Sie kann auch Katzenfotos machen und Kunst.

Der Artikel beschreibt, wie die Fälle entdeckt wurden und an welchen Anzeichen man Deepfake-Fotos von Menschen erkennen kann: Oft hapert es an kleinen Details wie einem Ohrring oder dem Brillengestell. Außerdem ist die Position der Augen immer exakt in der Bildmitte. Einfach mal den Finger ans Auge der Person halten, während man die Seite immer wieder neu lädt (richtig gute Sonntagsbeschäftigung).

Auf LinkedIn werden die falschen Accounts von Firmen zu Marketingzwecken genutzt, um zu recruiten oder um Sales-Pitches vorzubereiten – und auch die Nachrichtenbegrenzung pro Tag zu umgehen. Werden die Unternehmen nach dem Einsatz der Deepfakes befragt, verweisen sie stets auf Drittfirmen, an die sie das LinkedIn-Marketing ausgelagert haben und von deren Praktiken sie natürlich nichts wissen. 

In diesem Zusammenhang ist auch der Eurozentrismus interessant, der beim Training von AI bekanntlich Probleme macht und Rassismus reproduziert. Hier wird schön griffig beschrieben, weshalb nun eine Flut an weißen, "professionell" aussehenden Fake-Accounts Stereotype in der Arbeitswelt zunehmend verstärken kann. 

Fake-Profile haben auch LinkedIn erreicht. Und sie sehen gut aus.

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Kommentare 1
  1. Nutzer gelöscht
    Nutzer gelöscht · vor 2 Monaten

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