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Redakteur für das Games-Bookazine WASD und Computerspiel-Experte vor verschiedensten Bücherregalen im TV und Radio. Daneben doziert er regelmäßig auf Tagungen und Festivals sowie an Hochschulen mit Fokus auf digitale Spiele. Seine Texte über die Teilhabe an virtuellen Welten, die Ideologie von Spielmechaniken und die Kultur von Computerspielen erscheinen unter anderem in wissenschaftlichen Fachpublikationen, in diversen Kulturmagazinen sowie bei ZEIT ONLINE. Damit er nicht nur vor dem Monitor hockt, trägt das bekennende Sozialhilfekind die Kritik an unfairen Regelsystemen ebenso zurück in die gesellschaftliche Realität. Ihn interessieren Diskurse der ökonomischen Nützlichkeit marginalisierter Gruppen und die Bedingungen des »Mitspielens« am soziokulturellen Leben.
Was er sonst noch so treibt, lässt sich auf seinem Blog nachlesen: www.schauanblog.de
Ian Bogost ist nicht nur ein Medienwissenschaftler, sondern auch ein Witzbold. Als 2010 unzählige Facebook-Nutzer ihre virtuellen Bauernhöfe pflegten und Freunde mit Einladungen zu FarmVille nervten, entwickelte er eine satirische Antwort auf den Hype. Cow Clicker ist die überspitzte Essenz von Social Games – stupide, langweilig, ausbeuterisch – und war dennoch erfolgreich. Zumindest bis zur »Cowpocalypse«. Heute – im Zuge des Skandals um das Datenanalyse-Unternehmen Cambridge Analytica – entwickelt der Scherz jedoch eine neue Dimension. Nach wie vor hat Bogost umfangreichen Zugang auf die Daten der Kuhklicker, wie er im Atlantic lesenswert beschreibt:
Cow Clicker’s example is so modest, it might not even seem like a problem. What does it matter if a simple diversion has your Facebook ID, education, and work affiliations? Especially since its solo creator (that’s me) was too dumb or too lazy to exploit that data toward pernicious ends. But even if I hadn’t thought about it at the time, I could have done so years later, long after the cows vanished, and once Cow Clicker players forgot that they’d ever installed my app.
Am Beispiel einer banalen Facebook-App wie Cow Clicker wird wunderbar deutlich, wie es zu so einem großflächigen Missbrauch von User-Daten kommen konnte: Ein dezentraler Laissez-faire-Ansatz gegenüber App-Entwicklern, nicht aktiv durchgesetzte Datenschutz-Standards sowie eine nahtlose API-Integration, die unbedarften Usern eine offizielle Absegnung durch Facebook suggeriert. Nun ist es aber längst zu spät. Die extrahierten Daten lagern auf dem Server von Ian Bogost. Und nicht nur er fragt sich nun, was man damit noch alles anfangen könnte:
Indeed, all the publicity around Facebook’s Cambridge Analytica crisis might be sending lots of old app developers, like me, back to old code and dusty databases, wondering what they’ve even got stored and what it might yet be worth. […] On the whole, none of us asked for your data. But we have it anyway, and forever.
Quelle: Ian Bogost Bild: Cow Clicker / Ian... EN theatlantic.com
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