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Kurator'in für: Technologie und Gesellschaft Medien und Gesellschaft Klima und Wandel
Irgendwas mit Medien seit 1996, Typograph, Grafiker, Blogger. Ask me anything.
Nachdem The Verge bereits Anfang des Jahres über die katastrophalen Folgen der Content-Moderation für Facebooks Mitarbeiter berichtete, hat nun der Guardian mit Moderatoren aus dem Berliner Team gesprochen. Die tägliche Konfrontation mit Hunderten Gewaltdarstellungen, sexuellem Missbrauch und hasserfüllter Sprache macht die Mitarbeiter auch hier paranoid und hat Auswirkung auf ihre politische Haltung.
Ich frage mich derzeit immer häufiger, ob das Internet als solches verloren ist und ab welchem Punkt man das „größte soziale Experiment der Menschheit“ als gescheitert und als Gefährdung der Öffentlichkeit abbrechen muss. Mich interessiert, wie viel der Bösartigkeit durch das Medium selbst ausgelöst wird. „People are bastards“, schon klar. Aber welche Rolle spielt der Wettbewerb um Aufmerksamkeit dabei? Wie sehr steigert Sichtbarkeit die ausgestellte Bösartigkeit? Und welche Arten der menschlichen Bösartigkeit genau?
FB muss massiv mehr Moderatoren einstellen, es handelt sich dabei um den derzeit wichtigsten Job der Welt und diese Arbeit wird völlig falsch bewertet, da das Prinzip der Arbeitsteilung nicht korrekt eingeschätzt wird. Es handelt sich nicht um „Content“-Moderatoren, sondern um „Violent-Shit“-Moderatoren. Es sind Sicherheitskräfte, die nur im gemeldeten „Notfall“ eingreifen. Die überprüfen nicht „Inhalte“, sondern lediglich „gemeldete Inhalte“, der Anteil der Gewalt ist also ungleich höher. Ergo die psychologischen Folgen. Deshalb sind Content-Moderatoren viel eher das Äquivalent zu Gefängnis-Wärtern oder Wärtern in Psychiatrien. Diese Arbeit braucht entsprechende arbeitsrechtliche Regulation, entsprechende Ausbildungs-Vorraussetzungen sowie eine angemessene Bezahlung und die Arbeiter müssen durch massive Mehreinstellungen psychologisch entlastet werden. Pronto.
Quelle: Alex Hern Bild: Valentin Wolf/Ima... EN theguardian.com
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Ich wundere mich auch sehr darüber, warum immer noch jede/r ausgelacht wird der/die das Verbot von Facebook fordert. Wenn man gesellschaftlichen Nutzen neben gesellschaftlichen Schaden stellt, kann man zumindest in diesem einen Fall eigentlich zu keinem anderen Urteil kommen. Das ganze Internet abzuschalten ist dann aber selbst mir etwas zu radikal:)