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Technologie und Gesellschaft

Der "Cyborg" von Shenzhen

Emran Feroz
Journalist
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Emran FerozDonnerstag, 12.04.2018

Lesenswerter long-read.

Die chinesische Metropole Shenzhen gilt mittlerweile als "Fabrik der Welt". Es gibt so gut wie nichts, was dort nicht hergestellt wird. Außerdem hat die Megacity eine besondere Cyberpunk-Anmutung, wie man sie aus dystopischen Sci-Fi-Filmen kennt. 

Dies gilt besonders in Huaqiangbei, dem Tech-Bazaar der Stadt. Dort lebt auch die Berühmtheit Naomi Wu, die regelmäßig von Fans für Selfies aufgesucht wird.

Wu, deren echter Name bis heute unbekannt ist, gilt als technologische DIY-Ikone, was bedeutet, dass sie alle möglichen Dinge selbst zusammenbaut und stets tüftelt und bastelt ("do it yourself"). Sie produziert Kleidung aus dem 3D-Drucker, Make-up-Kästen mit Hack-Software und noch viele andere Sachen - und täglich sehen ihr dabei Tausende von Menschen zu, u. a. auch auf Youtube.

Auch den menschlichen Körper betrachtet Wu als etwas, was man upgraden und verbessern kann, ähnlich wie andere Hardware. Ihre transhumanistischen Gedankengänge erinnern teils an die Netflix-Serie "Altered Carbon", in der Menschen ihre Körper beliebig auswechseln können, sofern der Kern - eine Art externe Festplatte, auf der sich die "Seele" befindet" - nicht zerstört wird. 

Es ist wohl kein Zufall, dass die Schauplätze derartiger Serien an Städte wie Shenzhen erinnern und manche Protagonisten Naomi Wu gar nicht so unähnlich sind.

Ein echter Cyborg ist Wu übrigens [noch] nicht. Bis jetzt hat sie lediglich einige Schönheitsoperationen hinter sich.

Der "Cyborg" von Shenzhen

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