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Technologie und Gesellschaft

Algorithmen vor Gericht: DNA-Beweise als Black Box

Sonja Peteranderl
Reporter

Senior Editor @Wired_Germany. Co-Founder @BuzzingCities Lab. Berichtet auch für andere Medien wie Spiegel Online über internationale Politik, Tech, Cyber & Crime, OC, oft aus Lateinamerika/Mexiko.

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Sonja PeteranderlFreitag, 01.12.2017

Verschmutzte, uneindeutige DNA-Proben, die mit Software doch noch zu Beweisen werden: In Tausenden von Fällen beeinflussen Algorithmen in den USA Gerichtsurteile. In ihrem Bericht für WIRED/Backchannel analysiert Jessica Pishko wie "TrueAllele", eine kommerzielle digitale Forensiksoftware, herangezogen wird, um die Wahrscheinlichkeit zu berechnen, inwieweit DNA-Proben vom Tatort zu einem Verdächtigen passen.

Das immer wiederkehrende Problem bei der Berechnung von Wahrscheinlichkeiten mit komplexen mathematischen Formeln: Die Zuverlässigkeit der Software lässt sich nicht einschätzen, wenn der Code nicht von unabhängigen Experten geprüft werden kann. Dennoch wurde die Software der Firma zufolge seit 2009 bereits in mehr als 500 Fällen eingesetzt. Andere Skandale, die zu Hunderten von Fehlurteilen führten, haben gezeigt, dass DNA-Beweise generell keine perfekten Beweise sind – bei den vermischten Proben, bei denen die Software helfen soll, ist das potentielle Fehlerrisiko noch höher. Kritiker fordern deshalb die Offenlegung des Codes. Denn: "Justice from an unknown algorithm is no justice at all."

Algorithmen vor Gericht: DNA-Beweise als Black Box

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