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Kurator'in für: Pop und Kultur Fundstücke
Schlüsselmoment? Auf undurchsichtigen Wegen, die nichts mit Geld, sondern mit krimineller Energie zu tun haben, ergattert 1979 ein kleiner Junge seine erste Platte. "Parallel Lines" von Blondie - als Picture Disc, was wichtig ist, weil der kleine Junge damals eher visuell als musikalisch an Musik interessiert ist. Das ändert sich mit den ersten Tönen dieser Platte. Um die Geschichte kurz zu machen: Der Junge wird größer, versucht sich in verschiedenen Subkulturen und landet schließlich beim Radio, bei Gedrucktem, beim Netz, um über Musik zu reden und zu schreiben. Nur ein paar Namen: ByteFM ("Electro Royale", "Time Tunnel"), Deutschlandfunk und Deutschlandfunk Kultur, Tagesspiegel. Ein Blog namens technoarm.de und natürlich ein wöchentlicher Podcast: "Pop nach 8".
Seine große Liebe ist der Club, aber eigentlich findet er Chet Baker genauso spannend wie Blake Baxter. Mal sehen, wie das endet.
Vor einigen Wochen bin ich bei Twitter über den Account von @clo1444 gestolpert. Er hat dort unter der Überschrift "Deutschrap ist fresher denn je!" eine Serie mit kurzen Videos am Laufen, in der er genau das – also dass Deutschrap "frisch" ist – infrage stellt. Seine Vorgehensweise ist so einfach wie wirkungsvoll: Er zeigt ein paar Sekunden aus einem Musikvideo, meist aus den USA oder Frankreich, direkt dahinter geschnitten kommen ein paar Sekunden aus einem Video eines Deutschrap-Tracks, der sich offensichtlich mehr oder weniger dreist an dem zuerst gezeigten Song bedient hat. Und dann kommt immer noch ein ernst gemeintes, aber in diesem Zusammenhang hochironisch wirkendes Statement des Wiesbadener Rappers Eno: "Deutschrap ist fresher denn je! Es ist so krass: Der neue Sound, die neue Generation! Wir haben Amerika seine Mutter gefickt. Ich schwöre auf alles!"
Dutzende dieser vermeintlich entlarvenden Videos hat @clo1444 schon erstellt, er teilt sie jetzt auch über Instagram. Die Frage, die sich dabei stellt: Ist das tatsächlich so weit verbreitet, dass im Deutschrap geklaut wird? Oder ist das Ganze nicht nur die Fortsetzung des alten Spiels von aufgreifen, nachmachen, eigenes hinzufügen, nachgemacht werden, remixen, samplen – also all dem, was Hip-Hop schon immer ausgemacht hat? Der Deutschlandfunk Kultur hat versucht, sich dieser Frage mit Hilfe des Musikjournalisten Falk Schacht zu nähern. Etwas anders geht der hier verlinkte rap.de-Artikel von Alex Wegerich an die Sache, er versucht zu erklären, wo die feinen, aber entscheidenden Unterschiede zwischen Diebstahl und Hommage liegen.
Quelle: Alex Wegerich Bild: rap.de / Twitter-... rap.de
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