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Was ist es nur mit "Die Ärzte"?

Martin Böttcher
Journalist, Sammler
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Martin BöttcherSamstag, 22.08.2020

Es gibt einen neuen Song von "Die Ärzte": "Morgens pauken". Für Leute wie mich, die 1984 das erste Mal diese Berliner Band (damals natürlich noch ohne Rodrigo Gonzalez, dafür mit Sahnie am Bass) live in der Villa Kreuzberg sahen und sich dachten: "Ach, schade, ich habe sie erst jetzt, wo alle sie toll finden, entdeckt!", hält sich die Aufregung natürlich in Grenzen. Aber für richtige Ärztefans eine spannende  Sache.

Eine Frage, die sich angesichts des neuen Songs stellt, und die Kai Spanke in der FAZ verhandelt, ist die nach dem Verhältnis von Punk und den Ärzten. Oder auch die nach dem Anspruch, den die Ärzte an sich und an neue Musik von sich stellen. Im Video zu "Morgens pauken" finden sich nämlich jede Menge Referenzen an alte Ärzte-Plattencover und -Videos aus den letzten bald 40 Jahren. Und mantraartig wiederholt der Song den Spruch "Alles ist Punk!", was natürlich nicht ernst genommen werden soll.

Es ist ja nicht das erste Mal, dass Die Ärzte die Punk-Frage stellen. Aber während zum Beispiel die Toten Hosen, die ja so ziemlich zur selben Zeit wie die Ärzte mit ihrer Karriere angefangen haben, die Antwort auf "Ist das noch Punk?" immer etwas beleidigt und zu ernst abtun, scheint die Band aus Berlin mal wieder Spaß daran zu haben, eine Antwort darauf zu suchen. Oder anders ausgedrückt: Die Ärzte schaffen es irgendwie, dem Dasein als (Punk-)Rockopas noch etwas abzugewinnen. Wer hätte das 1984 in der Villa Kreuzberg gedacht?

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