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Kurator'in für: Pop und Kultur Fundstücke Medien und Gesellschaft
Freier Journalist in Hamburg. Liebste Arbeit: Interviews führen; übelste Arbeit: Interviews abtippen.
Flohwalzer-Virtuose. Erste selbstgekaufte Kassette: Roxette - "Tourism". Krautrock, afrikanischer Blues und Souljazz waren da noch fern. Schätzt "Handgemachte Musik", und hört natürlich trotzdem HipHop, Dub und Ambient.
Das Schönste am Fußball? Seine Schlichtheit. Das Spiel ist für jeden sofort zu begreifen – und es bietet immer Ablenkung.
In Zeiten, in denen schlechte Nachrichten unentwegt aufs Gemüt drücken, kann deshalb sogar ein trauriges Fußball-Ereignis aufmuntern. Der große Stürmer Gerd Müller ist tot – aber die Nachrufe auf ihn sind bestes Nostalgie-Entertainment (empfehlenswert: die herrlichen s/w-Fotos bei ZEIT Online).
Kaum einer denkt so poetisch über den Sport nach wie Holger Gertz. Der Fußball-Feuilletonist der SZ neigt dazu (hinter der Paywall), zu viel in Details hinein zu interpretieren, zu einer Romantisierung der alten Tage ("Gerd Müller war Fußballer in einer Zeit, als der Fußballplatz noch die Heimathöhle von Arbeiterkindern war", "Müllers Jubel war anders als das durchchoreografierte Selbstlob der aktuellen Fußballergeneration").
Manche Romanfiguren gibt es wirklich. Denn natürlich war Müllers Karriere ein Stück wie aus einem Märchen. Ein Junge aus der Provinz wird auf eine große Bühne gestellt, Bundesliga, FC Bayern. Er trifft und trifft... Seine Tore sind der Schlüssel für den Aufschwung der Nationalmannschaft in den Siebzigern und erst recht für den Aufschwung des FC Bayern.
Doch hebt Gertz in seinem langen Nachruf zu Recht ein wahres Klischee hervor: die Identifikationsfigur Müller, die so unfassbar viele Bundesliga-Tore (365) erzielte (interessant: kaum eines seiner Tore war wirklich schön – zumindest nach Ronaldo/Messi-Maßstäben) – und den alle mochten, weil er bescheiden wirkte und nicht gerne redete. Gertz:
Gerd Müller... hat alle wachsen lassen, seine Mannschaften, seine Mitspieler, seine selbsternannten Erben. Und auch die Menschen, die das Glück hatten, ihm zusehen zu dürfen.
Die hier gepiqde Fernsehreportage aus dem Jahr 1967 wirkt heute auf sehr komische Art hölzern und gestellt. 50 Jahre her, aber es könnten auch 100 sein. Der Betriebschef lobt den ehemaligen Angestellten, den Schweißer Müller, der als 15-Jähriger im schwäbischen Nördlingen arbeitete. Das Fernsehen zeigt ihn radelnd und vor dem Radioempfänger, zu Hause führt Frau Müller mit Hund auf dem Arm herum ("ich zeig Ihnen gern die Wohnung – wir haben übrigens vor drei Monaten geheiratet").
Unterhaltsam auch: Bayern II-Trainer Hermann Gerland im Interview (Paywall), der den Stürmer wie so viele nur "Bomber" nannte. Gerland erinnert sich, dass Müller in keinem Restaurant oder Café je bezahlen musste, und: "als Fußballer war er unvorstellbar gut, aber ich sage Ihnen jetzt mal was: Als Mensch war er noch besser!"
Schönster Satz:
Ich hab auf dem Platz erlebt, wie Gerd unbedingt vor Uli Hoeneß an den Ball kommen wollte, um das Tor selber zu erzielen, und er hat den Ball dann samt Uli über die Linie getreten.
Quelle: WDR www.youtube.com
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Ein etwa halbstündiges Video gibt es bei YouTube vom NDR: https://youtu.be/ZtUbp... darin kommen auch Szenen aus dem von dir verlinkten Video vor. Hermann Gerland erzählt auch von den kostenfreien Cafébesuchen mit Müller in Gerlands Heimat. Gerland selbst musste immer bezahlen, wenn Müller nicht dabei war.
Kindheitsheld schon in der Grundschule. Wegen ihm war ich Bayern-Fan. Erinnerungen, ca 1970, wie wir die Bayern am Stuttgarter Waldrand auflauern, der Müller Gerd geht im Trainingsanzug spazieren, ein paar Meter vor uns. Wie stolz und glücklich wir Buben waren.
Später dann die großen Tore für Bayern und für die Nationalmannschaft, unvergesslich.
Das Interview mit Hermann Gerland fand ich sehr schön und berührend. Plötzlich wird der Begriff „Bomber“ für mich zu einer liebevollen Respektsbezeichnung.
Ein Leben mit Höhen und Tiefen. So schöne Erinnerungen an meine Kindheit als Gerd-Müller-Fan.