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Rainer Sigl studierte Germanistik und Kunstgeschichte in Wien und arbeitet seit über zehn Jahren als freier Journalist für Print- und Onlinemedien. 2012 gründete er das Blog videogametourism.at. Englische und deutsche Artikel erschienen unter anderem für KillScreen, Die Zeit, SpiegelOnline, Huffington Post, Golem, Telepolis und Wired. Er ist Redaktionsmitglied und regelmäßiger Autor des Games-Bookazines WASD, schreibt für den Standard und den österreichischen öffentlich-rechtlichen Radiosender FM4, wo er auch gemeinsam mit Robert Glashüttner und Conny Lee seit 2013 in der monatlichen Games-Sendung "FM4 Extraleben" zu hören ist.
Videospiele sind nicht nur Gegenstände, sondern auch Orte, an denen man seine Zeit verbringt. Sie zu besuchen, bedeutet nicht nur pure Unterhaltung, sondern auch einen Ausflug an Plätze, die man sonst nicht aufsuchen könnte - oder wollte. Besonders dann, wenn es sich bei diesen Orten nicht um idyllische Strandparadiese oder beeindruckende Metropolen, sondern um Orte vergangener Schrecken handelt, die man mit einer leichten Gänsehaut durchstreift.
"Dark Tourism" ist der Begriff für diese - reale - Art des Sightseeings, die weltweit immer mehr Besucherinnen und Besucher anzieht. Die "Besichtigung von Orten, Attraktionen und Ausstellungen, die mit Tod, Mord, Gräueltaten, Gewalt, Leid, Schmerz und dem Makaberen assoziiert werden“, so die Definition des 2012 gegründeten Institute for Dark Tourism der Universität Lancashire, sieht sich deshalb immer wieder Kritik ausgesetzt - obwohl man vielerorts durch eine Art "Ehrenkodex" darum bemüht ist, Vorwürfe zu entkräften: "What is endorsed here is respectful and enlightened touristic engagement with contemporary history and its dark sites/sides in a sober, educational and non-sensationalist manner."
In seinem Artikel sieht Dom Schott am Beispiel des Spiels "The Town of Light", das eine reale, inzwischen aufgelassene "Heilanstalt" im italienischen Volterra als Schauplatz hat, allerdings in Videospielen eine Alternative, die einen entscheidenden ethischen Vorteil bietet.
Doch es gibt einen Unterschied zum traditionellen Dark Tourism, der ganz entscheidend dafür ist, dass der ehrbare Hintergedanke dieser Tourismusform wieder in den Vordergrund gezogen wird: The Town of Light macht uns zum Teilnehmer der ursprünglichen Ereignisse und nicht etwa zum außenstehenden, unbeteiligten Besucher.
Die "Reise zum Leid der Anderen" nicht als Voyeurismus, sondern als Übung in Empathie und Aufklärung - auch das könnten Videospiele leisten.
Quelle: Dom Schott archaeogames.net
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Schöner piq!
Wobei ich mittlerweile sehr skeptisch bin bei der These, dass das »Teilnehmen« am Computerspiel zu mehr Empathie und Aufgeklärtheit führt. Das ist ein Allgemeinplatz, den erste seriöse Forschungsarbeiten zu »Empathy Games« eher in Zweifel ziehen. Und dass man mit »ursprünglichen Ereignissen« konfrontiert wird, ist ebenso eine recht hoch gegriffene Authentizitäts-Behauptung, die sich in den ästhetisierten, narrativierten und ergonomisierten Räumen von Games kaum halten lässt. Das macht Spiele wie »The Town of Light« nicht weniger relevant, es würde aber imho gut tun, den Ball flacher zu halten. Bis aus Empathie- und Authentizitäts-Effekten etwas Substanzielleres wird, muss noch fleißig am Vokabular des Mediums gefeilt werden.