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Kurator'in für: Pop und Kultur Fundstücke
Schlüsselmoment? Auf undurchsichtigen Wegen, die nichts mit Geld, sondern mit krimineller Energie zu tun haben, ergattert 1979 ein kleiner Junge seine erste Platte. "Parallel Lines" von Blondie - als Picture Disc, was wichtig ist, weil der kleine Junge damals eher visuell als musikalisch an Musik interessiert ist. Das ändert sich mit den ersten Tönen dieser Platte. Um die Geschichte kurz zu machen: Der Junge wird größer, versucht sich in verschiedenen Subkulturen und landet schließlich beim Radio, bei Gedrucktem, beim Netz, um über Musik zu reden und zu schreiben. Nur ein paar Namen: ByteFM ("Electro Royale", "Time Tunnel"), Deutschlandfunk und Deutschlandfunk Kultur, Tagesspiegel. Ein Blog namens technoarm.de und natürlich ein wöchentlicher Podcast: "Pop nach 8".
Seine große Liebe ist der Club, aber eigentlich findet er Chet Baker genauso spannend wie Blake Baxter. Mal sehen, wie das endet.
In ein paar Tagen kommt das neue Album von Tocotronic heraus. Ich mache es kurz: Tocotronic, seit noch nicht ganz 30 Jahren unterwegs, sind natürlich eine respektable, glaubwürdige, von vielen geschätzte Gruppe, eine so genannte „wichtige“ Band. Kein Wunder also, dass das Feuilleton aufdreht.
Tocotronic zieren erste Titelblätter, ihr kommendes Album wurde in vielen Vorausschauen aufs Jahr als mögliches Highlight genannt, im ZDF sind sie bei Aspekte zu sehen, es gibt schon ausführliche und auch lesenswerte Interviews und einige Äußerungen von Sänger und Texter Dirk von Lotzow haben sogar Nachrichtenwert, zum Beispiel wenn er sagt, dass er gerne säuft. Ich habe hier als Empfehlung trotzdem einen kurzen, etwas älteren Text rausgesucht, der das Dilemma von alternden, eigentlich über jeden Verdacht erhabenen Bands benennt: Die Zeit überholt letztlich jeden! Hannah Schultes schießt in ihrem Text für „ak“ (Analyse & Kritik, Zeitung für linke Debatte und Politik) natürlich über das Ziel hinaus, wenn sie Tocotronic mit Kinski und Tarantino gleichstellt. Aber natürlich ist das eine Jungs- bzw. Männerband, in deren Welt Frauen sehr abwesend sind, was im Jahr 2022 sehr auffällt. Und die Band wird eben auch verklärt, glaubt Schultes:
Tocotronic leben derweil ungestört im eigens für sie eingerichteten Kulturschutzgebiet. Für dessen Erhalt kämpfen ihre Baumpfleger mit Leidenschaft: »Verkannt wurde dabei nur allzu häufig, dass im Hintergrund des polarisierenden Hasses auf den Weltenlauf beständig eine verletzte Liebe zur Welt das Fundament der Lieder bildete.«
Natürlich kann jede*r hören, was gefällt. Und Tocotronic sind keine schlechte Wahl. Aber ein bisschen weniger Begeisterung, ein bisschen mehr Kritik und Distanz, ein bisschen weniger Sendefläche und Titelblätter, ein bisschen mehr Diversität, also Platz für andere Künstlerinnen und Künstler, die sich mit den Problemen unserer Zeit auf zeitgemäße Art auseinandersetzen, wären nicht schlecht!
Quelle: Hannah Schultes Bild: Tocotronic-Cover ... www.akweb.de
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Der Schultes Text ist natürlich einfach eine gehässige Polemik, die gleich zwei bis drei Themen, die nichts miteinander zu tun haben, vermengt. Aber es stimmt schon, ein bisschen mehr Distanz wäre wohltuend. "Jugend ohne Gott gegen Faschismus" ist dummerweise ein verdammt guter Song
ok - der Trigger funktioniert bei mir.
Finde Tarantino einen semi-genialen, aber vor allem ziemlich kaputten Freak, überschätzter in seinem Metier war nur Bastian Schweinsteiger und ich habe Stunden damit zugebracht mich mit den Zeitgeist-Junkies zu streiten, die ihn abfeiern.
Und wer ist dieser Kinski?
Tocotronic mag ich nicht. Diese betroffenen, hermetischen Texte lassen einen ja kaum durch zur Musik.
Aber schlimm ist nur diese Aufreihung von Schultes, diese aggressive Unterstellung, wer und wie diese Männer sind und wer und wie diese Männer im Publikum angeblich sind. Ist einfach hate. Und der wird nicht zu mehr Liebe führen.
Oder?
Offenlegung: finde Tocotronic meistens ganz gut, bin aber kein Die-Hard-Fan.
Kann verstehen, was der Text v.a. im Bezug auf Teile der Tocotronic-Fans meint. Stimmt wahrscheinlich. Ob man es der Band selbst vorwerfen kann, weiss ich nicht so recht. Dirk von Lowtzow redet in dem Podcast hier (https://mitvergnuegen....) auch ziemlich ausführlich über eben dieses Jungs-Band-Ding, wie sie das finden, wie sie damit umgehen, was ihn schon in den 90ern feministisch beeinflusst hat und wie sich das alles in den Tocotronic-Texten wiederspiegelt. Fand ich interessant, weil ich mich mit der Band bisher noch nicht so tiefgehend beschäftigt hatte.