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Spotify Teardown – Das Geschäftsmodell von Spotify unter der Lupe

Edmund Epple
Hört, liest und schreibt und macht Sachen
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Edmund EppleMittwoch, 17.04.2019

Seit einigen Monaten liegen die Ergebnisse einer Untersuchung eines schwedischen Forscherteams in Form des Buches "Spotify Teardown – Inside the Black Box Of Streaming Music" vor. Das Buch gibt es bisher nur auf Englisch, aber Jan Kedves hat die Ergebnisse für die SZ zusammengefasst. Das Buch ist keine Streitschrift, sondern eine nüchterne Bestandsaufnahme. Ernüchternd vielleicht für alle, die in Spotify immer noch eine Art Heilsbringer sehen wollen. Dass die Ergebnisse der Firmenleitung nicht gefallen haben, ist klar. Dass Spotify versucht hat, der Untersuchung die Finanzierung streitig zu machen, ist ein Skandal.

Das Forscherteam aus Umeå fand etwa heraus, dass Spotify werberelevante Daten an die Server einer Firma in den USA schickt, deren Dienste auch vom amerikanischen Verteidigungsministerium in Anspruch genommen werden. Es ist nicht die einzige Stelle in diesem exzellenten Buch, die sich dystopisch, fast sogar thrillerhaft liest.

Spotify warf den Forschern vor, sich nicht an die Nutzungsbedingungen zu halten und scheiterte. Das gibt einem Hoffnung. Noch sind wir nicht so weit, dass Techgiganten oder andere mächtige Konzerne allein darüber entscheiden, was wissenschaftlich erforscht werden darf und wie.

So fanden die Forscher dann auch heraus, dass sich die Klickzahlen auf Spotify mit selbst programmierten "SpotiBots" durchaus nach oben treiben lassen. Für Spotify ist das ein sehr heikler Aspekt, denn er bedeutet ja, dass sich digital manipulieren ließe, wie viel – oder wie wenig – Lizenzgebühren der Dienst am Ende des Monats an eine Plattenfirma oder einen Künstler ausbezahlen muss.

Das Buch ist jedenfalls Pflichtlektüre für alle, die sich mit den Themen Streaming und Zukunft der Musikverwertung ernsthaft auseinandersetzen wollen.

Spotify Teardown – Das Geschäftsmodell von Spotify unter der Lupe

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